Statistik

2022 starben auf den Aargauer Strassen 22 Menschen

27.03.2023, 11:57 Uhr
· Online seit 27.03.2023, 11:05 Uhr
Im Kanton Aargau hat die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 10,2 Prozent auf 2666 zugenommen. 22 Menschen kamen dabei ums Leben. Das sind so viele Tote wie seit acht Jahren nicht mehr. Auch die Zahl der Straftaten haben 2022 deutlich zugenommen.

Quelle: Tele M1 / ArgoviaToday

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Mit den gestiegenen Unfallzahlen nahm auch Zahl die Verunfallten (plus 12,8 Prozent) und die Sachschäden (plus 17,7 Prozent) zu, wie Statistik Aargau am Montag mitteilte.

Insgesamt wurden 1366 Personen verletzt, davon 227 Personen schwer. Die Zahl der Schwerverletzten nahm als einzige Kennzahl leicht ab (minus 1,7 Prozent).

Mehr Männer sterben bei Verkehrsunfällen 

Bei den 22 tödlich verunglückten Menschen handelt es sich um 17 männliche und 5 weibliche Personen. Acht Menschen waren im Auto unterwegs, fünf zu Fuss, fünf auf dem Motorrad oder Motorfahrrad, drei mit dem (Elektro-)Fahrrad und eine Person mit einem fahrzeugähnlichen Gerät.

Mitte August starben im Argovialand gleich mehrere Personen bei Verkehrsunfällen. Etwa in Mandach, als vier Menschen auf dem Heimweg von der Streetparade mit dem Auto von der Strasse abkamen. Zwei der vier Insassen kamen beim Unfall ums Leben. Und erst kürzlich verunfallte ein Harley-Fahrer tödlich in Hallwil. Der Fahrer ist frontal mit einem Auto zusammengestossen und anschliessend ins Spital gebracht worden. Dort ist er zwei Tage später seinen Verletzungen erlegen.

Quelle: ArgoviaToday/Tele M1 (Video vom 22.03.23)

Im Vergleich zum stetigen Wachstum des Aargauer Motorfahrzeugbestands haben sich die Unfall- und Verunfalltenzahlen seit 1980 langfristig nach unten entwickelt, wie Statistik Aargau erläuterte.

Vortritt wird oft missachtet

Im vergangenen Jahr wurden überdurchschnittlich viele Unfälle von den 30- bis 49-Jährigen sowie den über 60-Jährigen verursacht. Die Hauptursache von Unfällen ist weiterhin das Missachten des Vortritts, gefolgt von Fahrfehlern und der nicht angepassten Geschwindigkeit.

Im Vergleich mit dem Fünfjahresdurchschnitt (2017 bis 2021) lagen die Unfallzahlen im vergangenen Jahr an sämtlichen Wochentagen über dem Durchschnitt. Der unfallreichste Wochentag war der Freitag. Am Wochenende ereignen sich weniger Unfälle. Der durchschnittlich unfallärmste Tag ist der Sonntag.

Im Kanton Aargau steigt die Zahl der Straftaten 2022 deutlich an

Im Kanton Aargau ist die Zahl der registrierten Straftaten gegen das Strafgesetzbuch im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent gestiegen. Das sei aber nicht nur im Aargau so, sondern schweizweit der Fall, so Corina Winkler, Mediensprecherin der Kantonspolizei Aargau auf Anfrage. Grund für die Zunahme der Fallzahlen sind gemäss Statistik vor allem Delikte gegen das Vermögen und die Einbruchskriminalität.

Um 80 Prozent stieg die Zahl der Einbruchsdelikte. Insgesamt wurden 1953 Delikte gezählt, wie Statistik Aargau und die Kantonspolizei Aargau am Montag mitteilten. Oft wurde auch in einer Nacht mehrmals eingebrochen. Seit 2016 waren diese Fallzahlen gesunken.

Ein Schwerpunkt habe sich bei den seriell verübten Straftaten gezeigt. Die Täterschaft sei grenzüberschreitend am Werk, heisst es. «Das zeigt sich vor allem bei den seriell durchgeführten Autoeinbrüchen. Diese werden meist von einzelnen Tätern verübt, die dann zu so einem Anstieg führen können», sagt Winkler. 75 Prozent der ermittelten Straftäter sind Männer, und 53 Prozent der Täterschaft haben einen ausländischen Pass.

Alle Tötungsdelikte aufgekärt

Die Kantonspolizei klärte auch im vergangenen Jahr alle sieben vollendeten Tötungsdelikte auf. Insgesamt wurden 15 Tötungsdelikte registriert. 87 Prozent der Gewaltstraftaten wurden von der Polizei aufgeklärt. Im November 2022 wurde in Wettingen ein Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden. Schnell konnte ein Verdächtiger ermittelt werden.

Die Zahl der Straftaten im digitalen Raum stieg im Jahr 2022 erneut an. Sie nahm um 23 Prozent auf 3025 Delikte zu. Das ist ein Höchststand. Es wurde vor allem mehr von Cyberbetrugs- und Cybersexual-Delikte registriert. «Hier haben wir vor allem Nötigung, Erpressung, Drohungen und Verbreitung von Pornografie im Internet im Blick.»

Es wurden 88 Fälle von sexuellen Handlungen mit Kindern aktenkundig. Die Zahl der registrierten Verbreitung verbotener Pornografie und Gewaltdarstellungen via Smartphone falle auf und weise auf eine mangelnde Sensibilisierung der betreffenden Personen bezüglich Strafbarkeit hin, hält die Polizei fest.

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veröffentlicht: 27. März 2023 11:05
aktualisiert: 27. März 2023 11:57
Quelle: sda

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