Neue öV-Abos?

A-Welle will Preislimite für öV-Tickets einführen

01.09.2021, 17:45 Uhr
· Online seit 01.09.2021, 14:29 Uhr
Der öffentliche Verkehr testet neue Preis- und Abonnementsformen, um Kundinnen und Kunden nach dem Einbruch der Passagierzahlen durch die Corona-Pandemie zurückzugewinnen. In den nächsten Monaten werden sowohl nationale als auch regionale Angebote getestet.
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Die Corona-Pandemie, aber auch die Digitalisierung, flexiblere Arbeitsformen und neue Verkehrsangebote verändern derzeit das Mobilitätsverhalten und die Bedürfnisse der Reisenden, wie Alliance Swisspass in einer Mitteilung feststellt. Langsam und schrittweise erhole sich der öffentliche Verkehr vom Einbruch der Fahrgastzahlen aufgrund der Pandemie. Die Passagierzahlen der SBB lägen jedoch noch immer gut 25 Prozent unter den Werten von 2019.

Die neuen Projekte sollen die veränderten Mobilitätsbedürfnisse der Kundinnen und Kunden nun besser aufgreifen und eine flexiblere öV-Nutzung ermöglichen, bei der die Preise enger an das Nutzungsverhalten der Reisenden gekoppelt sind.

So sollen die neuen nationalen Angebote aussehen

Auf nationaler Ebene wird unter anderem ein neues Angebot mit öV-Guthaben getestet. Für den Probelauf werden bis zu 1200 Kunden ausgewählt, die die neue Variante ab November auf Herz und Niere prüfen sollen.

Die Versuchskaninchen können dabei auswählen zwischen einem Guthaben von 3000 Franken zum Preis von 2000 Franken und einem 1000-fränkigen Guthaben, für das sie 800 Franken zahlen, wie die Branchenorganisation Alliance Swisspass erklärt. Kundinnen und Kunden können mit dieser Methode also ein bestimmtes Guthaben im Voraus ermässigt erwerben und damit anschliessend während eines Jahres schweizweit persönliche Billette und Tageskarten beziehen.

Diese Variante testet der Aargau

Wie mehrere andere Kantone hat auch der Aargau zudem ein regionales Projekt am Start, bei dem ein sogenanntes «Preis-Capping» getestet wird. Dieses sieht vor, dass die Fahrtkosten der Kunden bei einem bestimmten Betrag gedeckelt werden. Ist der Preisdeckel erreicht, sind sämtliche weiteren Fahrten kostenlos.

Im Aargau wird ein solches Angebot schon seit Anfang September ausprobiert. Der Probelauf dauert rund sechs Monate. Ziel des Preisdeckels ist es, dass Aargauerinnen und Aargauer ihre öV-Kosten optimieren können. Dies, indem sie über die Fartiq-App regionale und personalisierte Tickets kaufen, die innerhalb der A-Welle-Zonen gültig sind. Diese werden fortlaufend abgerechnet.

Für das Angebot gilt dann eben der erwähnte Preisdeckel. Dieser wird festgelegt anhand der befahrenen Zonen. Am Ende des Monats wird ausgerechnet, wie hoch die effektiven Kosten des Reisenden waren. Sind diese höher als der Deckel, wird die Differenz dem öV-Nutzer dann in Form von Gutscheinen zurückerstattet. Diese gelten ein Jahr und werden bei künftigen Reisen automatisch abgezogen. Ein Beispiel: Fährt man in zwei Zonen, für die eine Deckelung von 100 Franken gilt, in einem Monat für 110 Franken, gibt's einen 10-Franken-Gutschein.

Die Preisdeckelung, also der festgelegte Maximalbetrag pro Monat, ist abhängig von der Anzahl der Zonen. Je nachdem kann dieser zwischen 100 und knapp 320 Franken variieren. Grundlage für die Preisberechnung sind die Kosten für ein Monatsabonnement der verwendeten Zonen, draufgeschlagen werden da noch ungefähr zehn Prozent. Dieser Massnahme soll dafür sorgen, dass Personen mit Monatsabo, die bereits im Voraus bezahlen, weiterhin günstiger unterwegs sind.

(umt)

veröffentlicht: 1. September 2021 14:29
aktualisiert: 1. September 2021 17:45
Quelle: ArgoviaToday / PilatusToday

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