Coronavirus

Anzahl Schwangere auf Covid-Station im Aargau nimmt zu

· Online seit 01.10.2021, 08:01 Uhr
Schweizweit befinden sich immer mehr schwangere Frauen auf den Covid-Stationen. ArgoviaToday hat im Aargau nachgefragt, warum.
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Im Vergleich zu den vorherigen Wellen befinden sich in der Schweiz immer mehr schwangere Covid-Positive in Spitalbehandlung, schreibt 20 Minuten. ArgoviaToday weiss, dass das auch vermehrt im Kanton Aargau der Fall ist: Rund zehn schwangere Patientinnen wurden in den letzten acht Wochen im Kantonsspital Aarau behandelt, wie Monya Todesco Bernasconi, Chefärztin Geburtshilfe und Perinatalmedizin des KSA, bestätigt.

Kombination aus fehlender Immunität, Lockerungen und Impfung

Daten haben in den letzten Monaten gezeigt, dass Schwangere zur Risikogruppe gehören und eine Impfung diese vor einem schweren Verlauf schützen. Jedoch hat der Bund die Impfung für Schwangere erst seit dem 14. September ermöglicht. Für Bernasconi ist das ein Grund, dass sich immer mehr schwangere Patientinnen auf der Covid-Station befinden. Zudem kommt: «Eine Kombination aus fehlender Immunität und Lockerungen der Covid-Massnahmen kann ebenfalls ein Grund für die steigenden Zahlen sein», so Bernasconi.

Erinnerungslücken und Ängste

Der Verlauf der Erkrankung ist für die meisten werdenden Mütter nicht anders als bei andern. Es kam jedoch vereinzelt zu Fällen, bei dem Schwangere unter einem schweren Verlauf litten. Dieser führte zu psychischen und physischen Problemen. «Am schwersten ist es für Frauen, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen», so Bernasconi. «In diesen Fällen haben sie über grosse Erinnerungslücken und Ängste berichtet.»

Auch für das Ungeborene kann die Erkrankung der Mutter gefährlich werden: «Es kann zu einer Beeinträchtigung der Versorgung durch einen möglichen Befall der Plazenta kommen.» Die Kontrollen in den Schwangerschaften müssten deshalb intensiviert werden.

Noch keine Komplikationen bei Neugeborenen festgestellt

Frauen, die während der Geburt vom Virus betroffen sind, leiden insbesondere unter sozialen Herausforderungen: «Auch eine werdende Mutter muss sich isolieren, wenn sie das Virus hat», so Bernasconi. «Hinzu kommen die bekannten Komplikationen, die das Virus mit sich bringt.» Bei den Neugeborenen wurden laut Bernasconi glücklicherweise noch keine Komplikationen beobachtet.

In den meisten Fällen kann die Geburt so durchgeführt werden, wie die Eltern sie vorgängig gewählt haben. Bei Frauen mit einem schweren Verlauf kann es jedoch sein, dass ein Kaiserschnitt notwendig ist.

(mbr)

veröffentlicht: 1. Oktober 2021 08:01
aktualisiert: 1. Oktober 2021 08:01
Quelle: ArgoviaToday

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