Velo-Werkstätten gehen die Ersatzteile aus
Quelle: ArgoviaToday
Heute ist nicht nur Fronleichnam, sondern auch der Welt Velo-Tag. Seit Corona boomt die Branche und viele Leute schnappen sich ihr Velo und wollen raus an die frische Luft. Dabei gibt es jedoch einen Hacken: Was zwar gut für die Händler ist, ist schlecht für die Kunden. Denn der Velo-Markt ist momentan so gut wie leer gefegt.
«Wir haben Wartezeiten von rund ein bis eineinhalb Jahren»
Der Corona-bedingte Run auf die Velos ist massiv. Das bestätigt auch das «2 Rad Center» in Lenzburg. «Wir haben dieses Jahr rund 30 Prozent mehr Velos verkauft wie im Jahr 2019», so der Geschäftsinhaber René Hartmann. Zwar hat das «2 Rad Center» noch über hundert Drahtesel an Lager. Wenn diese jedoch nicht die richtige Farbe, Modell oder Grösse haben, dann muss man eines bestellen und das dauert: «Die Wartezeit beträgt momentan rund ein bis eineinhalb Jahre.»
Oft kommt es auch vor, dass die Kunden bereits wissen, welches Velo sie brauchen und bestellen es im Internet. Je nachdem, wo das Velo noch vorhanden ist, kann die Anreise lange dauern. Auch das «2 Rad Center Hartmann» besitzt einen Online-Shop, wo bereits Leute aus der ganzen Schweiz vorbeischauten: «Wir haben Velos bis ins Tessin verkauft.»
Velo-Teile können nicht mehr geliefert werden
Ein Velo-Boom bedeutet jedoch auch mehr kaputte Velos. Die Werkstatt vom «2 Rad Center Hartmann» kommt kaum noch nach mit Reparaturen und das trotz der Aufstockung des Personals. Hinzu kommt, dass momentan gewisse Ersatzteile nicht geliefert werden können. Bei den fehlenden Teilen handelt es sich um diese, welche man oft braucht. Dazu gehören Bremsbeläge und Pneus. Das ist laut Chris Hartmann, Mitglied der Geschäftsleitung «2 Rad Center Hartmann», sehr problematisch: «Wenn jemand kommt, weil die Bremsbeläge nicht funktionieren, dann kann man die nicht sofort reparieren.» Betroffene müssten dann eine längere Zeit auf ihr Fahrrad verzichten.
Laut den Hartmanns ist der Velo-Boom erst im Herbst 2021 zu Ende. Dann könne es nämlich sein, dass die Corona-Massnahmen nicht mehr so streng sind und die Leute wieder mehr Freiheiten haben werden.