Quelle: ArgoviaToday / Severin Mayer
Der 12. Januar startete für Sabrina (55) und Jens (30) mit einem Schock: Durch einen Anruf aus der Tierklinik Aarau West mussten sie erfahren, dass ihr dreijähriger Kater Pablo an der Nordstrasse in Gränichen angefahren wurde. Pablo wurde von einer vorbeifahrenden Velofahrerin und einem Autofahrer aufgefunden. «Sie haben ihn blutüberströmt an der rechten Strassenseite entdeckt. Sie dachten, er sei tot. Plötzlich wurde er aber ganz lebendig und wollte loslaufen – vermutlich zu uns nach Hause. Sie haben ihn dann in Decken eingewickelt und in die Klinik gebracht», erzählt Jens im Gespräch mit ArgoviaToday.
13 Brüche im Kopf
Die letzten Wochen waren für das Paar nervenaufreibend. Schon am ersten Tag sei der Kater vier- oder fünfmal operiert worden. Insgesamt hatte er 13 Brüche im Kopf. Dreimal durften sie Pablo mit nach Hause nehmen, mussten ihn aber jedes Mal wieder zurück in die Tierklinik bringen. Gerade ist ihr Kater wieder bei ihnen zu Hause. «Es muss immer jemand zu Hause sein, wenn Pablo da ist. Wir können ihn nie alleine lassen», so Jens. In vier Wochen finden die nächsten Operationen statt.
Arztkosten werden immer höher
Weil der Täter Fahrerflucht begangen hatte und sie keine Versicherung für den Kater abgeschlossen haben, bleiben Sabrina und Jens auf den Kosten sitzen. Anzeige haben sie nicht erstattet. Die Chance, dass der Täter gefunden wird, sei zu klein. Mittlerweile belaufen sich die Rechnungen bereits auf 6600 Franken. Bezahlen konnten sie davon erst 1800 Franken. Schlussendlich dürften es aber bis zu 10'000 Franken werden.
Wie Jens erzählt, hat seine Partnerin wegen verschieden familiären Ereignissen schwere finanzielle Probleme. Gerade müsse sie ihren Scheidungsanwalt bezahlen, wobei sich die Rechnungen auf 12'000 Franken belaufen. Ausserdem litt ihre ältere Tochter die letzten drei Jahre unter Blutkrebs und hat wie durch ein Wunder überlebt. «Und jetzt gab noch unser Auto den Geist auf und wir mussten ein neues kaufen. Momentan ist es einfach beschissen.» Er habe sie finanziell auch unterstützt, komme nun aber selbst auch an den Anschlag.
«Wir werden auf jeden Fall nicht aufgeben»
Trotzdem ist für Jens klar, dass sie nicht aufgeben werden. «Die Entscheidung, um Pablo zu kämpfen, fiel, als ich sah, dass er noch normal hört und auf mich reagiert, obwohl er nur noch eine Gesichtshälfte hatte. Er war noch ganz normal und auch die Ärzte haben empfohlen, ihn nicht einschläfern zu lassen. Er ist wie ein Sohn für mich.» Ihn einschläfern zu lassen, stand deshalb nie zur Debatte.
Momentan gehe es Pablo wieder erstaunlich gut. Die steigenden Arztkosten bereitet dem Paar aus Gränichen aber sorgen, weshalb sie einen Spendeaufruf gestartet haben. Bis jetzt sind 680 von 7000 Franken zusammengekommen.
Quelle: Tele M1