Quelle: ArgoviaToday
«Italien ist auf dem Weg zum Final. Die Schweiz hingegen machte keine Freude. Emotionslos, kein Wille und Einsatz, überheblich.» Das war das deutliche Fazit des Aarauer Biergartenbetreibers Rolf Portmann. Die Nati konnte gegen eine starke Squadra Azzurra nicht überzeugen. «Den Schweizern fehlte die Motivation, an die Bälle zu gehen, das Tor zu schiessen. Die hat Italien gehabt, darum haben sie gewonnen», sagt Marco aus Buchs. Der junge Italiener konnte sich über das Resultat allerdings freuen. Er glaubt nach dem klaren 3:0 über die Eidgenossen fest an den EM-Titel.
Damit sich die Schweiz neben Italien noch für die KO-Phase qualifizieren kann, braucht es am Sonntag einen Sieg gegen die Türkei. Dafür braucht es für Thomas aus Niederlenz vor allem eins: «Wille, Wille, Wille!» Der habe gegen die Italiener gefehlt.
«Wir feiern gemeinsam»
In dieser wegen dem Corona-Virus speziellen Zeit zählen aber nicht nur die sportlichen Leistungen unserer Lieblingsteams. Thomas legt den Arm auf die Schultern seines italienischen Freundes Roberto und sagt: «Ich hoffe einfach, alle haben Freude an dieser EM. Wir sind ein multikulturelles Land, hier im Biergarten hat es Italiener, Türken, Portugiesen. Wir wollen einfach gemeinsam feiern und das beste aus der Situation machen.»
Freuen kann sich trotz des 0:3 der Nati auch Rolf Portmann - der Teil des Biergartens, der für die Fussballspiele reserviert ist, war voll besetzt. Auch für die, die nicht am EM-Geschehen interessiert sind, bietet der Schlossgarten Platz. Rund um die Anlage im Aarauer Schlossgarten versammelten sich noch einmal rund 100 Personen und schauten das Spiel von draussen. Diese durften aufgrund der Schutzmassnahmen nicht «über d'Gass» bedient werden.
Hupkonzert und ausgelassene Stimmung in der Bahnhofstrasse
Nach dem Spiel verlagerte sich das Geschehen bald auf die Bahnhofstrasse. Hunderte Italien-Fans sorgten mit ihrem spontanen Autokorso während mehr als einer Stunde für ein lautes Hupkonzert. Am Aargauerplatz und in der Kasinostrasse versammelten sich einzelne Grüppchen von «Azzurri» um mit den vorbeifahrenden Fans zu feiern.
Quelle: ArgoviaToday