Quelle: Tele M1
Die Brandursache beim Brand in einem Dachstock in Wildegg im letzten Jahr ist geklärt. Der Strafbefehl zeigt: Der 35-jährige Dachdecker hat beim Schweissen von Bitumenfolie nicht aufgepasst. So entstand zu viel Hitze, die den Glimmbrand Stunden später auslöste, berichtet Tele M1.
Nicht leicht entflammbar – aber schnelle Ausbreitung
Doch was hat es mit dem Produkt Bitumen auf sich? Klar ist: Bitumen ist ein Erdölprodukt, das man zum Abdichten von Dächern benutzt. Schon beim Grossbrand in Spreitenbach letzten Mai war unter anderem Bitumen im Spiel, das in einer Lagerhalle gelagert wurde. Ebenso führte es zu einem Brand auf einer Baustelle im Aarepark Olten, im Sommer 2015.
Der Dachdecker Angelo Casto ist Geschäftsführer von Rethan AG und kennt die Gefahren: «Die Materialien, die man einsetzt, sind nicht unbedingt leicht entflammbar. Wenn sie aber einmal brennen, dann nimmt das entfachte Feuer schnell einmal ein solches Ausmass an, dass man es alleine nicht mehr löschen kann.»
Der Feuerlöscher muss vor Ort sein
Da bei der Verarbeitung von Bitumen immer wieder Fehler passieren, sei die Organisation auf der Baustelle wichtig: «Wenn man mit Gas und offener Flamme arbeitet, sollte man schauen, dass nichts Brennbares in der Nähe ist. Und falls es zu einem Brand kommen sollte, sollte man Feuerlöscher vor Ort haben. Das heisst, auf dem Dach, auf der Baustelle und nicht im Fahrzeug.»
Da es meist erst nach Feierabend zu den Bränden käme, müsse man die Lage beim Verlassen der Baustelle unter Kontrolle haben. «Am Abend, bevor wir die Baustelle verlassen, schauen wir, dass wir frühzeitig mit den Arbeiten mit offener Flamme aufhören. Etwa eine Stunde vorher hört man auf. Dann macht man die sogenannte Brandwache.» Ohne diese Vorsichtsmassnahmen könne es dann eben zu solchen Bränden kommen, wie es in Wildegg der Fall war.
(crb)