Der Aarauer Stadtrat bewilligte das Gesuch für den Maienzug Vorabend nicht, weil der verantwortliche Verein die Pflicht für Mehrwegbecher und Depotflaschen nicht im Konzept umgesetzt hat. Wie der Verein Maienzug Vorabend gegenüber Radio Argovia erklärte, waren Mehrwegbecher zwar vorgesehen, nicht aber das im städtischen Reglement vorgeschriebene Depot. Dies wäre aus finanzieller Sicht problematisch geworden, so die Begründung.
Nun sammeln zwei Personen mit jeweils zwei Petitionen Unterschriften, damit der Anlass trotzdem stattfinden kann. Der Buchser SVP-Einwohnerrat Samuel Hasler hat auf petitio.ch die Petition «Ja zum Maienzug Vorabend!» lanciert.
Der Vorabend sei ein elementarer Bestandteil einer der bekanntesten und schönsten Traditionen der Stadt Aarau, heisst es im entsprechenden Petitionstext. «Das dieser 2022 erstmalig ausfallen soll, weil keine Einigung in Bezug auf das Depotsystem gefunden werden kann, ist ein Armutszeugnis für die Stadt.» Deshalb schlägt Hasler vor, dass der Stadtrat das Gesuch bewilligen oder mit den Gesuchstellern eine Einigung finden soll, damit der Vorabend «im gewohnten Rahmen stattfinden kann».
Und auch Natascha Berner aus Küttigen sammelt auf der Online-Plattform Unterschriften, damit der Traditionsanlass in Aarau trotz dem fehlenden Depot für Mehrwegbecher stattfinden kann. Unter dem Titel «Maienzug Vorabend auch ohne Mehrwegbecher» fordert sie den Aarauer Stadtrat dazu auf, das Konzept des Vereins Maienzug Vorabend auch ohne Mehrwegbecher und Pfandflaschen zu bewilligen.
Die beiden Petitionen werden den Vorabend bestimmt nicht retten. Denn sie haben eine Laufzeit von 30 Tagen, der Vorabend findet aber bereits in drei Wochen statt. Die beiden Sammlungen von Unterschriften sollten deshalb wohl eher als Druck auf den Aarauer Stadtrat, seine Entscheidung nochmals zu überdenken, dienen.
(red.)