Der Sinn hinter der Jugendumfrage sei eigentlich einfach, aber wichtig, sagt die Aarauer Stadträtin Franziska Graf gegenüber Radio Argovia. «Wir wollten einfach spüren, wie es unseren Jugendlichen geht, auf was sie ansprechen und auf welchen Kanälen wir sie erreichen können.» Der Stadtrat mache sich darüber viele Gedanken, weil er eine Politik für die Aarauer Jugend betreiben will. «Aber manchmal sprechen wir mehr über sie als miteinander. Das wollen wir anders angehen», erklärt Graf weiter.
Bei der Frage, ob Jugendliche das Gefühl hätten, dass sie in Aarau mitentscheiden können, antworteten über 60 Prozent mit einem Nein. Für Stadträtin Graf ist deshalb klar: «Künftig müssen wir direkt mit den Jugendlichen sprechen und nicht die Erwachsenen fragen, wie es den Jugendlichen gehen könnte.»
Bei der Frage nach der wichtigsten Freizeitinstitution in Aarau gab es für den Stadtrat eine Überraschung. Denn 90 Prozent der Befragten waren nicht etwa der Meinung, dass es sich hierbei um die Keba, die Badi oder das Rolling Rock handelt, sondern das Kino. Demnach bevorzugt die Aarauer Jugend die Leinwand, der Sprungturm oder die Skatehalle müssen hinten anstehen. In den Augen des Stadtrats liegt die Begründung darin, dass das Kino der erste Ort sei, wo die Jugendlichen ohne Begleitung der Eltern hindürfen.
Nicht schlecht staunte Stadträtin Franziska Graf bei den Antworten auf die Frage, über welche Kanäle die Jugendlichen über die Angebote der Stadt Aarau informiert werden wollen. «An erster Stelle stand Instagram, das hat mich noch nicht wirklich überrascht. An zweiter Stelle stand Tiktok und dann Plakate.» Dass an dritter Stelle ein analoges Mittel steht, sei überraschend – «aber auch schön», so Graf weiter. 88 Prozent der Befragten gab zudem an, dass sie frei entscheiden können, was sie nach der Schule in der Freizeit machen wollen.
Die Ergebnisse der ganzen Umfrage will der Aarauer Stadtrat in Zukunft brauchen, um die junge Stadtbevölkerung besser zu verstehen und um diese in den Entscheidungsprozess einzubinden.
(ova)