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Kasernenareal in Aarau führt zu Knatsch zwischen Stadt und Kanton

Aarauer Kasernenareal

«Nicht nachvollziehbar» – Stadtrat ist über Kantonsentscheid enttäuscht

· Online seit 13.03.2024, 14:58 Uhr
Eine bittere Pille für den Aarauer Stadtrat: Statt auf Ende 2030 muss sich Aarau weitere fünf Jahre gedulden, um einen Teil des Kasernenareals für die öffentliche Nutzung freizuräumen. Der Regierungsrat hat nämlich wider Erwarten den Waffenplatzvertrag verlängert statt gekündigt.
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Das Kasernenareal ist für die Entwicklung der Stadt Aarau von unbestrittener Bedeutung. Zwischen Bahnhof und Altstadt liegt das Areal in bester Lage für potenzielle Wohn- als auch Wirtschaftsflächen. Die Fläche ist im kantonalen Richtplan sogar als wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt festgesetzt. Das mache die neuste Entscheidung des Regierungsrates für den Aarauer Stadtrat nicht nachvollziehbar: «Wir waren erstaunt und auch enttäuscht», sagt Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker auf Nachfrage von ArgoviaToday.

Vertragsverlängerung statt Kündigung

Der ursprüngliche Plan war, dass der Aargauer Regierungsrat den Waffenplatzvertrag per 2030 kündigt und somit die Perimeter gemäss Richtprojekt neu angepasst werden. Damit hätte die Stadt Aarau einen Teil des Kasernenareals für die Öffentlichkeit nutzen können. Doch Ende Februar teilte der Regierungsrat dem Aarauer Stadtrat das Gegenteil mit: Der Vertrag soll sogar für weitere fünf Jahre bis 2036 weiterlaufen, ohne die Perimeter anzupassen.

Für Aarau unverständlich: «Ich kann eine Anpassung des Vertrags nachvollziehen, eine fünfjährige Verlängerung ohne Anpassung an den ja definierten künftigen Perimeter aber nicht», führt Hilfiker aus. Das kantonale Vorhaben sei umso befremdlicher, weil bereits verbindliche Grundlagen für die Projektweiterentwicklung des Kasernenareals vorliegen.

Velo- und Fussgängerweg müssen warten

Für den Stadtrat und die Aarauer Bevölkerung sei besonders die Schaffung öffentlicher Fuss- und Veloverbindungen durch das Areal und die öffentliche Nutzung von Freiräumen sowie die zeitnahe Entwicklung erster Baufelder vorrangig, heisst es in der Mitteilung. Warum der Vertrag nun nicht plangemäss per Ende 2030 auf die neuen Perimeter angepasst wird, erschliesse sich dem Stadtrat nicht: «Die Begründung des Kantons zielt auf die Planungssicherheit ab. Aber unseres Erachten kann man diese auf andere Weise genauso sicherstellen», hält Hilfiker fest.

Dadurch hätte man bereits ab 2031 die teilweise Öffnung des Kasernenareals sicherstellen können. Zudem würde der Aarauer Stadtrat auch weiterhin den im Jahr 2021 unterzeichneten Kompromiss tragen, dass Teilbereiche der Kaserne nach 2030 für die militärische Nutzung vorbehalten bleiben.

Klares Bekenntnis des Regierungsrats gefordert

Mit einem Schreiben wandte sich der Stadtrat darum am vergangenen Montag direkt an den Regierungsrat. Der Stadtrat hat dabei klare Wünsche: «Eine Anpassung des Vertrags auf den Perimeter nach Richtprojekt, durchaus mit Übergangsfristen, aber auch ein Commitment zur baldigen Durchwegung und zum Start der Neuentwicklung», führt der Aarauer Stadtpräsident aus.

(red.)

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veröffentlicht: 13. März 2024 14:58
aktualisiert: 13. März 2024 14:58
Quelle: ArgoviaToday

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