Auch wenn die Prognosen gut stehen, können noch immer viele Veranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden. So ergeht es auch dem Jugendfest Lenzburg. Wegen Corona liegen auch 2021 keine Umzüge drin. Doch ganz abblasen will die Stadt das Fest trotzdem nicht. Denn was wäre ein Lenzburger Jugendfest ohne Frühshoppen? Beim Brauch steigt der Vorsänger um 12 Uhr jeweils auf den alten Stadtratstisch und präsentiert dort seine Socken. Genau deshalb hat die Stadt im Vorfeld nun insgesamt 750 Paar Socken an Jugendfestgäste verschickt.
Die Socken tragen das Lenzburger Wappen und wurden von der heimischen Firma Nikin produziert. Für jedes Paar wird im Lenzburger Wald zudem ein Baum gepflanzt. Beim Design war man sich einig: «Wir haben das Lenzburger Wappen mit der Rosette kombiniert, die wir in diesem Jahr nicht verteilen konnten», erklärt Jugendfest-Präsidentin Franziska Möhl. «Es ist eine ideale Kombination.»
Das Jugendfestznacht findet individuell in der Beiz statt
Ziel ist es nun, dass möglichst viele Menschen am 9. Juli und den weiteren Jugendfesttagen die Socken auch tragen. «Bisher haben wir sehr viele positive Rückmeldungen erhalten», sagt Stadtrat und «Sockenkönig» Andreas Schmid. Das Geschenk sei auch nachhaltig, da man die Socken schliesslich das ganze Jahr über tragen könne. «Damit ist uns ein Überraschungseffekt gelungen», ergänzt Möhl.
Doch auch wenn die Umzüge nicht stattfinden werden, ein Hauch von Jugendfest wird in Lenzburg nebst den Socken trotzdem zu spüren sein. Die Altstadt wird beispielsweise beflaggt, die Brunnen geschmückt. Auch die Strassenbögen mit Sprüchen werden aufgehängt. Für jüngere Gäste ist sogar ein kleiner Lunapark vorgesehen. Ausserdem wird auch das Feuerwerk stattfinden, wie Möhl erklärt. Verzichtet wird hingegen auf das Jugendfestznacht. Als Ersatz hat die Stadt jedoch bisher über 700 Bons im Wert von 35 Franken verteilt. Dafür erhalten die Lenzburger ein Znacht im kleineren Rahmen in einem der 26 beteiligten Gastrobetriebe. Möhl und Schmid hoffen noch auf weitere Jugendfest-Begeisterte: «Wir haben noch Bons.» Das alternative Znacht soll jedoch nicht zur Gewohnheit werden. Sollte es Corona zulassen, heisst es im nächsten Jahr: «Gäng wie gäng.»