Rücktritt

Nach «Massenmörder»-Aussage: Aarauer Bezirksrichter geht

24.03.2022, 17:39 Uhr
· Online seit 24.03.2022, 17:04 Uhr
Selenskyj sei ein Vasall der Nato und ein Massenmörder. Das postete der Aarauer FDP-Bezirksrichter Giorgio Meier-Mazzucato auf Linkedin. Nun ist klar: Der Bezirksrichter tritt zurück.
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Die FDP des Bezirks Aarau distanzierte sich zuvor von dem Post auf Linkedin und wollte prüfen, ob diese Aussagen mit seiner Tätigkeit als Richter vereinbar sind. Die Aargauer FDP-Präsidentin Sabina Freiermuth hält nun gegenüber Tele M1 fest: «Eine solche Aussage ist komplett haltlos und auch falsch.» Man habe mit Bezirksrichter Giorgio Meier-Mazzucato am Donnerstag verschiedene Gespräche geführt. «Ich kann bereits jetzt mitteilen, dass Herr Meier schriftlich seinen Rücktritt beim Bezirksgericht bekannt gegeben hat.»

Rücktritt und Parteiaustritt

Er habe ausserdem mündlich mitgeteilt, dass er aus der FDP austreten werde, um ein Ausschlussverfahren zu verhindern, so Freiermuth gegenüber Tele M1. Besonders schmerzhaft für die Präsidentin der FDP Aargau ist, dass eigene Parteimitglieder solche Aussagen tätigen. «Egal ob öffentlich oder im privaten Bereich: Putin führt einen Angriffskrieg gegen ein freies Land. Damit werden unsere Werte – Freiheit, Frieden, Menschenrecht und Demokratie – mit Füssen getreten. Deshalb können wir solche Aussagen nicht respektieren."

Konsequenzen gezogen

Ebenfalls kritisiert wurde, dass gerade ein Richter solche Aussagen tätigt. Das beschäftigt auch Sabina Freiermuth: «Als Bezirksrichter hat Giorgio Meier-Mazzucato eine besondere Rolle in der Gesellschaft. Und dieser Rolle muss er sich bewusst sein.» Mit dem sofortigen Rücktritt habe er dies offensichtlich selber eingesehen und die Konsequenzen gezogen, so Freiermuth.

(red.)

veröffentlicht: 24. März 2022 17:04
aktualisiert: 24. März 2022 17:39
Quelle: ArgoviaToday

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