Hypi Lenzburg

Plötzlicher Rücktritt von René Brülhart wirft Fragen auf

19.08.2021, 18:08 Uhr
· Online seit 19.08.2021, 08:32 Uhr
In einer Medienmitteilung informiert die Hypothekarbank Lenzburg über den sofortigen Rücktritt von Verwaltungsrat René Brülhart. Angeblich habe er sich aus «privaten Gründen» zu diesem Schritt entschieden.
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René Brülhart stand in der Vergangenheit im Interesse der Öffentlichkeit, weil ihm der Vatikan Amtsmissbrauch vorgeworfen hat. Nach einer Razzia im Oktober 2019 nahm Brülhart unter Protest den Hut als Direktor der vatikanischen Finanzaufsicht AIF. In einer Mitteilung beteuerte er seine Unschuld.

Rücktritt war freiwillig

Laut Hypi-Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart ist Brühlharts Rücktritt freiwillig erfolgt: «Wir bedauern den Rücktritt von René Brülhart sehr. Dieser kam ausschliesslich von ihm und nicht vonseiten der Hypothekarbank Lenzburg.»

Ob der Rücktritt im Zusammenhang mit dem Vatikan-Amtsmissbrauch steht, ist unklar: «Die Gründe für den Rücktritt sind uns nicht bekannt. Der Rücktritts-Entscheid lag ausschliesslich bei René Brühlhart», so Hanhart. Die Hypothekarbank Lenzburg habe die Arbeit Brülharts immer sehr geschätzt und verliere mit seinem Rücktritt viel fachliches Know-how, das stets sehr geschätzt wurde. René Brülhart gehörte dem Verwaltungsrat seit 2016 an.

Vatikan-Skandal

Ob Brülharts Rücktritt, der laut einer Medienmitteilung aus «privaten Gründen» erfolgte tatsächlich nichts mit den Vorwürfen des Vatikans zu tun hat, ist unklar.

Fakt ist: Der Vatikan wirft René Brühlhart Amtsmissbrauch vor. Von 2012 bis 2019 war er Direktor der vatikanischen Finanzaufsicht AIF. Gemäss einem Statement des Vatikans hatte die AIF Unregelmässigkeiten in der Londoner Transaktion übersehen und nicht reagiert. Daraus liess sich laut «finews.ch» folgern, Brülhart und der damalige AIF-Direktor Tommaso di Ruzza hätten ihre Aufsichtspflichten nicht richtig wahrgenommen. Am 27. Juli wurde im Vatikan gegen Brülhart Anklage erhoben. Brühlhart wies gegenüber dem kirchlichen Portal «kath.ch» jedoch alle Anschuldigungen von sich.

(red)

veröffentlicht: 19. August 2021 08:32
aktualisiert: 19. August 2021 18:08
Quelle: ArgoviaToday

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