Aargau und Zürich rücken dank Limmattalbahn noch näher zusammen

Die abtretende SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat am Freitagnachmittag ihren letzten öffentlichen Auftritt bestritten. Sie eröffnete in Dietikon die zweite Etappe der Limmattalbahn, welche die Kantone Aargau und Zürich verbindet. Fast wäre Sommaruga zu ihrem letzten Auftritt ausserhalb des Bundeshauses zu spät gekommen. «Ich musste mit dem Auto kommen. Das war jetzt eine Punktlandung», sagte sie in ihrer Rede. Sie freue sich deshalb, künftig wieder mehr mit dem ÖV unterwegs zu sein.

Ein neues Stück ÖV konnte sie am Freitag gleich selber eröffnen - obwohl sie die Gegend, durch welche dieses führt, nicht gut kennt, wie sie selber einräumen musste. Auf der Fahrt von Bern nach Zürich schenke man dem Limmattal «eher wenig Beachtung», räumte sie ein.

Das sei natürlich ein Fehler, auch wenn die touristischen Sehenswürdigkeiten sicher woanders stehen würden. Durchs Limmattal sei aber die erste Zugverbindung der Schweiz gefahren, die Spanisch Brötli Bahn von Zürich nach Baden. Mit der Limmattalbahn werde die Tradition nun quasi fortgesetzt.

Prestigeprojekt «Limmattalbahn»

Fünfeinhalb Jahre dauerte der Bau der Stadtbahn. Bei der Eröffnung am Freitagnachmittag waren neben der Verkehrsministerin Sommaruga auch die zuständigen Regierungsräte aus dem Aargau und aus Zürich dabei. Der Aargauer Verkehrsdirektor Stephan Attiger sprach dabei die Bedeutung der Limmattalbahn an: «Es ist sehr wichtig, es ist die Verbindung zwischen dem Kanton Aargau und Zürich im ÖV. Es ist das ÖV-Rückgrat des Limmattals. Es hat daher eine besondere Bedeutung.»

Das zweite Teilstück der Limmattalbahn, das am Sonntag offiziell seinen Betrieb aufnimmt, führt von Schlieren nach Killwangen-Spreitenbach im Kanton Aargau. Das erste Teilstück von Zürich-Altstetten nach Schlieren ist bereits seit 2019 in Betrieb.

Unterwegs ist das neue Tram bereits am Samstag. Dann verkehrt die neue Bahn kostenlos und im 15-Minuten-Takt, um die Bevölkerung zum Eröffnungsfest im Tramdepot «Müsli» zu bringen.

155 Millionen günstiger als budgetiert

Die Finanzen bescheren den Betreibern der Limmattalbahn AG einen weiteren Grund zum Feiern: Das ganze Bauwerk wird deutlich günstiger als budgetiert. Statt der vorgesehenen 755 Millionen Franken kostet die neue Stadtbahn maximal 600 Millionen Franken.

(red.)