Todesfall

Aargauer Alt-Regierungsrat Kurt Wernli ist gestorben

· Online seit 07.03.2023, 12:30 Uhr
Der frühere Aargauer Regierungsrat Kurt Wernli ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das teilte die Staatskanzlei Aargau am Dienstag mit. Wernli war von 1999 bis 2009 Mitglied des Regierungsrats. Er war ursprünglich Mitglied der SP gewesen.
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Wernli starb laut Staatskanzlei am vergangenen Sonntag. Wernli war Bürger von Riniken und wohnte in Windisch. Er fühlte sich seiner Wohngemeinde, in der er 22 Jahre lang an der Bezirksschule unterrichtete und diese als Rektor auch leitete, stark verbunden, wie es in der Medienmitteilung heisst.

Kurt Wernli gehörte von 1973 bis 1980 dem Verfassungsrat an. Von 1983 bis 1998 war er Mitglied des Grossen Rats, 1998 dessen Präsident. Er präsidierte die Staatsrechnungskommission (1993 bis 1997), die Kantonalpartei der SP (1978 bis 1985) sowie den Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (1986 bis 1995).

Wernli setzte sich für den Aargau ein

In den Amtsjahren 2001 und 2006 präsidierte er die Kantonsregierung als Landammann. In seiner Amtszeit als Regierungsrat erhielten die Belange Wirtschaftsförderung beziehungsweise Standortförderung und -entwicklung mehr Gewicht in der Regierungspolitik, wie die Staatskanzlei schrieb.

«Mit Kurt Wernli verlieren wir einen ehemaligen Kollegen, der auf verschiedenen Ebenen und in diversen Funktionen viel für den Kanton Aargau geleistet hat», lässt sich Landammann Jean-Pierre Gallati in der Medienmitteilung zitieren. «Er hat sich während seiner politischen Karriere mit grossem Einsatz für den Kanton Aargau engagiert.»

Er war «wilder Kandidat»

Wernli, damals noch SP-Mitglied, war 1998 «wild» gegen die offizielle SP-Kandidatin Ursula Padrutt zur Ersatzwahl in den Regierungsrats angetreten und deshalb aus der Partei ausgeschlossen worden. Er arbeitet ohne eigene Fraktion im Regierungsrat mit.

In seiner Abschiedsrede im März 2009 vor dem Kantonsparlament sagte Wernli, der Politstil habe sich in den letzten zehn Jahren geändert. Leider würde heute von «Feinden» gesprochen. Unter den Grossräten und zwischen dem Parlament, der Regierung und der Verwaltung werde teilweise von «einem Feindbild» ausgegangen.

Kompromiss ist das Ziel

«Der Politstil ist teilweise auf ein respektloses Niveau gesunken», sagte Wernli. Der Stil sei geprägt von «egozentrischen Auswüchsen». Er hege jedoch die Hoffnung, «dass wir alle uns wieder auf menschliche Werte besinnen», sagte der parteilose Regierungsrat.

Zwar wirkten unterschiedliche Meinungen befruchtend. Das Ziel müsse jedoch sein, eine Lösung oder mindestens einen Kompromiss zu erarbeiten. Dabei sei gegenseitiger Respekt und Achtung vor andersdenkenden Menschen notwendig.

(red./SDA)

veröffentlicht: 7. März 2023 12:30
aktualisiert: 7. März 2023 12:30
Quelle: sda

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