World Skills

Aargauer Automatiker holt Bronze: «Grandios, dass es gereicht hat»

· Online seit 10.10.2022, 06:56 Uhr
Adrian Matthys aus Möhlin hat zusammen mit Dario Flükiger (Lützelflüh BE) an den Berufsweltmeisterschaften die Bronzemedaille in der Disziplin «Mechatronics» gewonnen. Die beiden waren die einzigen Europäer, die in dieser Kategorie mit den dominierenden Asiaten mithalten konnten.
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Zum vierten Mal in Folge kann die Schweiz in der Disziplin «Mechatronics» an den World Skills eine Medaille gewinnen. Adrian Matthys aus Möhlin (Arbeitgeber: Actemium) und Dario Flükiger aus Lützelflüh BE (Arbeitgeber: PB Swiss Tools) holten sich in Stuttgart die Bronzemedaille. Die beiden jungen Automatiker, die von Experte Nicolas Godel unterstützt wurden, mussten sich nur den Teams aus Japan und Taiwan geschlagen geben, schreibt die Aargauer Zeitung.

Die zwei Bronzegewinner waren sich vor der Siegerehrung nicht sicher, ob ihre Leistung für eine Medaille reichen würde. Adrian Matthys sagt: «Wir hatten ein paar kleine Fehler. Grandios, dass es gereicht hat.»

Experte Nicolas Godel hebt in einer Mitteilung die starke Konkurrenz hervor. Unter den ersten sieben Ländern war die Schweiz neben sechs Teams aus Asien die einzige europäische Nation. Godel sagt: «Ich bin extrem stolz auf die beiden Jungs. Die asiatische Konkurrenz wird für von Austragung zu Austragung stärker und für uns wird es umso schwieriger, auf diesem hohen Niveau mitzuhalten.»

Matthys war 2020 schon Schweizer Meister 

Aufgrund der Coronapandemie werden die in Schanghai geplanten Berufsweltmeisterschaften in diesem Jahr in einem alternativen Format durchgeführt. Die «World Skills Competition 2022 Special Edition» findet über zwei Monate in 15 Ländern statt, beim Auftakt in Stuttgart waren unter anderem die Automatiker dabei.

Bronzegewinner Adrian Matthys (22) hatte bereits vor zwei Jahren bei der Schweizer Meisterschaft der Automatiker den ersten Platz belegt. Der junge Berufsmann aus Möhlin hat schon seine Lehre bei Actemium in Arlesheim BL absolviert, inzwischen ist er dort angestellt. Zu seiner Motivation für den Beruf heisst es auf der Website von Matthys: «Am Computer ein Projekt zu realisieren und danach live die Anlage laufen zu sehen, ist einfach super.»

Dort beschreibt der Automatiker auch einen typischen Arbeitstag und hält fest, was er konkret tut. Auf bis zu drei virtuellen PCs baut Matthys zum Beispiel ein System auf, um die Programmierung seines Projektes später vorstellen zu können. «Dies ist wichtig, da es gefährlich oder teuer werden könnte, wenn der Kunde oder die Kundin das Programm erst auf der realen Anlage sieht und erst dann Fehler entdeckt.»

Elektro- und Informationstechnik-Studium als berufliches Ziel

Daneben gibt es Meetings mit anderen Angestellten, die mit Matthys zusammen am Projekt arbeiten. «Alle Beteiligten tauschen sich aus und zeigen ihren aktuellen Stand, stellen Fragen und unter der Leitung des Projektleiters werden bereichsübergreifende Probleme diskutiert», beschreibt er.

Dabei ist auch viel Teamarbeit gefragt, wenn beim Meeting zum Beispiel festgestellt wird, «dass wir mit der Programmierung nicht wie vorgesehen vorankommen». Matthys hilft deshalb dem Programmierteam aus und programmiere einen Anlagenteil nach den Vorgaben der Kundschaft. Als berufliches Ziel gibt der Möhliner ein berufsbegleitetes Elektro- und Informationstechnik-Studium an.

(Fabian Hägler / Aargauer Zeitung)

veröffentlicht: 10. Oktober 2022 06:56
aktualisiert: 10. Oktober 2022 06:56
Quelle: Aargauer Zeitung

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