Aargau/Solothurn

Aargauer Firma hilft beim Streik aus: «Viele haben sogar eine Extrarunde im Bus gedreht!»

Raum Lörrach

Aargauer Firma hilft beim Streik aus: «Viele haben sogar eine Extrarunde im Bus gedreht!»

29.03.2023, 06:50 Uhr
· Online seit 29.03.2023, 05:47 Uhr
Deutschlandweit wurde am Montag gestreikt. Auch die S-Bahnen im Kreis Lörrach waren davon betroffen. Die SBB Deutschland hat allerdings einen Ersatzverkehr mit Bussen organisiert. Teilweise waren auch Postbusse aus dem Aargau im Einsatz.
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Am Montag stand der öffentliche Verkehr in ganz Deutschland still. Eine kleine Ausnahme hat es jedoch im Raum Lörrach gegeben. Denn die beiden S-Bahn-Linien von Basel nach Zell im Wiesental und von Weil am Rhein nach Steinen werden von den SBB Deutschland betrieben. «Die Auswirkungen des Streiks waren für uns erheblich», berichtet Daniel König, Leiter Markt.  «Ein proaktiv vorbereitetes und bereits kommuniziertes Ersatzkonzept kam dann für die betroffenen Linien zum Start, welches den Einsatz von Pendelzügen Basel SBB nach Riehen und einem aufwendigen Ersatzverkehr mit sieben Bussen aus Deutschland und der Schweiz beinhaltete.» Das Ersatzkonzept lief wie ein Schweizer Uhrwerk, berichtet König weiter. «Die Busse und Züge pendelten wie geplant, die Kapazitäten waren ausreichend und die Fahrgäste auch gut informiert.»

Vier Fahrzeuge aus dem Aargau waren im Einsatz

Vier der eingesetzten Fahrzeuge stammen aus dem Fuhrpark der Walter Tschannen AG aus Zofingen. «Wir sind am Sonntagmittag vom Postauto-Pikett angerufen und gefragt worden, ob wir allenfalls Kapazität haben. Meist haben wir die Möglichkeit, ein paar Busse zu schicken, das bedingt aber immer, dass Fahrerinnen und Fahrer auf Abruf in der Region sind», sagt der Betriebsleiter Markus Zinniker zu ArgoviaToday. «Wir haben sofort zugesagt, auf der Linie vom Badischen Bahnhof in Basel bis nach Zell im Wiesental zu unterstützen.»

Um 5.20 Uhr am Montag ging es dann los. Unterstützt und quasi eingelernt auf den ersten Fahrten wurden sie von den Lokführern und dem ortskundigen Personal. «Wir haben mit zwei ortsansässigen Transportunternehmen den ganzen Tag über den Pendelverkehr dann aufrecht erhalten können», so Zinniker und zeigt sich dabei stolz. «Unsere Busse wurden schon auch bestaunt, viel fotografiert und wir wurden auch oft gefragt, warum Schweizer Busse im Einsatz seien.» Auch König bestätigt, dass die Schweizer Postbusse ein echter Hingucker in der Region waren. Für Zinniker war der Tag durchweg positiv und auch die Fahrgäste zeigten sich über die Unterstützung aus dem Aargau erfreut. «Wir hatten auch sehr gute Gespräche mit den Fahrgästen und einige haben sogar noch extra Runden gedreht, weil ihnen unsere Fahrzeuge so gefallen haben.»

Keine Auswirkungen auf Fahrplan im Aargau

«Die Leute im Wiesental haben sehr viel Verständnis gezeigt und die Umstände mit einer stoischen Ruhe akzeptiert», berichtet Zinniker. «Auf den Strassen war viel mehr los und der Fahrplan doch etwas ausgedünnt. Das ist in der Schweiz dann doch etwas hektischer.» Auch ein weiterer Unterschied ist ihm aufgefallen. «In Deutschland zeigen alle Fahrgäste unaufgefordert dem Buschauffeur ihren Fahrausweis vor. Sie steigen auch alle vorne ein. In der Schweiz steigen die Passagiere dort ein, wo die Tür aufgeht», fügt er an und lacht.

Da die Postbusse nicht im öffentlichen Verkehr im Aargau eingesetzt wurden, gab es keine Einschränkungen. «Die Linien im Grenzgebiet konnten den Montag über normal verkehren und es kam zu keinerlei Störungen», teilt Ben Küchler, Mediensprecher von Postauto, auf Anfrage mit.

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veröffentlicht: 29. März 2023 05:47
aktualisiert: 29. März 2023 06:50
Quelle: ArgoviaToday

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