Der weitere Handlungsbedarf werden mittel- und langfristig angegangen, heisst es im am Mittwoch publizierten «Corona-Bericht» an die Adresse das Kantonsparlaments. Konkret geht es unter anderem um die Überprüfung von Rechtsgrundlagen sowie Organisations- und Führungsstrukturen von Krisenorganen.
Auch Kompetenz- und Zuständigkeitsfragen sollen geklärt werden. Zudem soll weiteres Know-how aufgebaut werden. Weitere Punkte sind gemäss Bericht die künftigen Vorhalteleistungen und Reservebildungen im Gesundheitswesen, sowohl in personeller wie materieller Hinsicht.
Die einzelnen Themen würden von den zuständigen Instanzen der Kantonsverwaltung in den nächsten Monaten und Jahren in Form von Einzelprojekten aufbereitet. Entscheiden werde je nach Zuständigkeit der Regierungsrat oder der Grosse Rat.
Der Regierungsrat beziehungsweise die Departemente würden «viele weitere Fragen, Themen und Aspekte der Coronavirus-Pandemie, insbesondere auch auf übergeordneter strategisch-politischer Ebene» aufbereiten.
Chance der Krise nutzen
Das kantonale Krisenmanagement der Covid-19-Pandemie funktionierte unter den gegebenen, schwierigen und anforderungsreichen Umständen alles in allem gut, heisst es im Bericht. Insbesondere hätten unvermeidliche Überforderungs- und Überlastungsphasen innerhalb gebotener Fristen überwunden und die Aufgabenerfüllung in geordnete Bahnen gelenkt werden können.
Der Regierungsrat hatte Mitte Juni 2020 die Staatskanzlei beauftragt, zusammen mit den Departementen den Reflexionsprozess zur Covid-19-Pandemie zu starten und den umfangreichen Bericht zu verfassen. Die Erkenntnisse aus der Krise sollten «als Chance für den Kanton Aargau» genutzt werden.
Das kantonale Krisenmanagement von Regierungsrat, Kantonsverwaltung und Krisenorganen sei konsequent darauf ausgerichtet gewesen, eine Überlastung oder einen Zusammenbruch des Gesundheitswesens sowie der Pflege- und Betreuungseinrichtungen zu verhindern, heisst es im Bericht weiter. Der Kanton und die Institutionen hätten eng zusammengearbeitet, um die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten.
Gesellschaft ist nicht zerbrochen
Im Bericht wird daran erinnert, dass allein im Aargau rund 960 Menschen an Covid-19 starben. Einige Tausend Menschen litten unter schweren Krankheitsverläufen.
Der Regierungsrat stellt fest, «dass die Gesellschaft als Ganzes an den enormen Herausforderungen nicht zerbrochen, sondern eher gewachsen ist». Der überwiegende Teil der Bevölkerung habe die zum Schutz von besonders gefährdeten Mitmenschen notwendigen Entbehrungen mit grosser Solidarität und viel Verständnis mitgetragen. Sehr viele Menschen und Institutionen hätten einander unterstützt.