Aargauer Volksinitiative für lebendige Feuchtgebiete eingereicht
Die «Gewässer-Initiative» sei mit mehr als 4200 Unterschriften eingereicht worden, teilte das Initiativkomitee am Donnerstag mit. Damit im Aargau ein Volksbegehren zustande kommt, müssen innerhalb eines Jahres 3000 beglaubigte Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt werden.
Dem Komitee gehören die Aargauer Sektionen von Pro Natura, WWF und BirdfLife sowie der Aargauische Fischereiverband und der Landschaftsschutzverband Hallwilersee an.
Grundsatz in der Verfassung
Die «Gewässer-Initiative» solle dazu beitragen, dass mehr natürliche Feuchtgebiete zugunsten von Mensch, Tieren und Pflanzen geschaffen würden. Der Aargau als Wasserkanton habe eine Verantwortung. Die Flüsse Aare, Reuss, Limmat und Rhein prägten des Lebensraum Aargau, hiess es.
Die Verfassungsinitiative will erreichen, dass innerhalb von 20 Jahren die für die Sicherung und Stärkung der Biodiversität notwendigen Feuchtgebiete geschaffen sind. Bäche, Auen, Moore, Weiher sowie Teiche gelten als Feuchtgebiete.
Auen, Bäche, Moore und Feuchtwiesen seien unersetzbare Lebensräume für einheimische Tiere und Pflanzen. Sie nährten den Grundwasserspeicher, schützten vor Überschwemmungen. Sie seien auch attraktive Naherholungsräume und trügen zum Klimaschutz bei.
Forderung nach nachhaltigen Systemen
Die Gewässer-Initiative fordert, dass die erforderlichen, wertvollen feuchten Lebensräume in Wald, Siedlung und Kulturland geschaffen werden. Mit der Umsetzung von diesen neuen Lebensräumen für die Biodiversität fördern wir gleichzeitig nachhaltige Produktionssysteme im Kanton Aargau. Landwirte, die auf freiwilliger Basis in einem ‘Labiola’ ähnlichem Förderprogramm für neue feuchte Lebensräume mitmachen, sollen für ihre gemeinwirtschaftlichen Leistungen entlöhnt werden.
Das Komitee verfolgt zudem aufmerksam die Arbeiten zum neuen Waldgesetz. Die Grossratskommission hat den Regierungsrat beauftragt, die Möglichkeit abzuklären, dass künftig ein Prozent der Aargauer Waldfläche als Feuchtfläche erhalten oder wiederhergestellt wird.
(red./sda)