Die Geburtsstunde des FC Baden liegt viele Jahre zurück. Vor über 125 Jahren, genauer 1897, brachten einige junge Engländer – damals Angestellte der Brown, Boveri & Cie. das Spiel mit den Lederbällen in die Bäderstadt. Schnell griff das Fussballfieber auf die lokale Jugend über und besiegelte so die Anfänge des ältesten Fussballclubs im Kanton Aargau.
Einige Jahre vergingen, bis der Club schliesslich 1921 zu einem eigenen Sportplatz gelangte. Fortan trainierten die Spieler des FC Baden auf dem Sportplatz Scharten – bis zum Bau des Stadions Esp mit Eröffnung im Jahre 1988. Ab 1921 verpflichtete der Club den ersten richtigen Trainer – den Ungaren Béla Takacs. Danach spielte der FC Baden ein Jahr in der Nationalliga A, jahrelang in der Nationalliga B sowie der 1. Liga mit regelmässigen Auf- und wieder Abstiegen. 2022 gelang dem FC Baden dann erneut ein Aufstieg: Und zwar in die Promotion League.
Gekommen, um zu bleiben
Ende Mai dieses Jahres hatte der FC Baden dann nochmals Grund zum Feiern: Der älteste Aargauer Club schaffte nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die Promotion League nach 17 Jahren den Sprung zurück in die Challenge League. Was für viele Fans Grund zur Freude war, brachte Präsident Heinz Gassmann und seinem kleinen Team vor allem eins: Arbeit. Den FC Baden von einem Club mit Amateurstrukturen zu einem Proficlub umzurüsten, brauche Zeit und vor allem auch Geld, erklärt Gassmann im Interview. Das Credo sei klar der Ligaerhalt, wenn auch mit einem aber: «Wir wollen oben bleiben um jeden Preis – aber nicht um jeden finanziellen Preis.»
Die Spieler des FC Baden trainieren normalerweise abends. Fast alle von ihnen gehen tagsüber einer anderen beruflichen Tätigkeit nach. In so eine Struktur nun neue Spieler zu integrieren, die sich Trainingszeiten tagsüber gewöhnt sind, wie dies bei Profimannschaften gang und gäbe ist, sei eine grosse Herausforderung, so Gassmann. «Es ist eine Gratwanderung – und eine schwierige Aufgabe für den Trainer.» Nichtsdestoweniger wolle sich der FC Baden der Herausforderung stellen und so lange wie möglich in der Challenge League bleiben.
«Mein Leben richtet sich nach dem Spielplan»
Gassmann weiss, wovon er spricht. Seit 55 Jahren sind er und der FC Baden fest miteinander verbunden. Bereits zum zweiten Mal übt er die Tätigkeit als Präsident aus. Für ihn ist klar: «Die Challenge League ist heute deutlich anspruchsvoller als noch vor 20 Jahren.»
Umso wichtiger ist die Unterstützung der Fans. Angesprochen auf seine Zukunftswünsche für den FC Baden sagt er: «Dass wir mehr Zuschauer haben. Mehr Interesse und Unterstützung aus der Region. Dass noch mehr Stimmung herrscht im Kleinstadion mit einer Kapazität von 5100 Zuschauerinnen und Zuschauern.» In naher Zukunft sei es sicher auch erstrebenswert, sich als FC Baden einen Tabellenplatz sichern zu können, bei dem nicht ständig gegen den Abstieg gekämpft werden müsse, ergänzt Gassmann.
Für seine persönliche Zukunft wünscht sich Gassmann vor allem eins: «Mehr Zeit mit meiner Familie.» Er, der seine Tätigkeit als Präsident ehrenamtlich ausübt, vermisst nach über fünf Jahren im Amt – davon mehrere in der herausfordernden Coronakrise – langsam aber sicher die Freizeit. «Mein Leben richtet sich nach dem Spielplan», sagt Gassmann. Einfach mal spontan mit seiner Frau in die Ferien zu fahren, sei quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Trotzdem hängt Gassmann am FC Baden. Und wird ihm – in irgendeiner Form – wohl auch noch lange erhalten bleiben.
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