Als falsche Polizisten haben ein Österreicher und seine mitangeklagte Mutter bei insgesamt 17 Senioren im Alter von 68 bis 92 Jahren hohe Geldsummen und Wertsachen erbeutet. Eine der betroffenen Frauen, die anonym bleiben möchte, berichtet bei Tele M1 von ihrem Erlebnis. Ein Komplize hatte die heute 76-Jährige telefonisch aufgefordert, aus «Sicherheitsgründen» sofort ihr Bankschließfach zu räumen.
Die Opfer trauen vermeintlicher Sicherheit
«Und das habe ich dann gemacht. Ich habe alles in einen Rucksack gepackt und nach Hause genommen», erzählt das Opfer. «Dann habe ich es dem angeblichen Polizisten gegeben, und er ging damit. Diese Sachen habe ich nie wieder gesehen.»
Der 26-jährige Hauptangeklagte und seine 44-jährige Mutter waren vor etwa einem Jahr aus Geldnot Teil einer internationalen Betrügerbande geworden. Von den insgesamt 315'000 Franken, die sie erbeutet haben, erhielten sie nur einen Bruchteil. Den Großteil kassierten Hinterleute, die bis heute nicht gefasst wurden. Die Beute bleibt verschwunden.
Gericht verurteilt das Betrügerduo
Der Staatsanwalt bezeichnete den Betrug als «niederträchtigste und gemeinste Art», da er gezielt auf ältere, oft hilflose Menschen abzielt. Für ihre Taten verurteilte das Bezirksgericht Baden den Geldkurier zu einer teilbedingten Haftstrafe von zweieinhalb Jahren, während seine Mutter eine bedingte Strafe von einem Jahr kassiert. Zudem dürfen beide mehrere Jahre lang nicht in die Schweiz einreisen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Betroffenen sind erleichtert, dass die Täter nun zur Rechenschaft gezogen werden: «Die Dinge, die mir gestohlen wurden, sind jetzt weg – ausser den wenigen Gegenständen, die ich zurückbekam», sagt ein Opfer zu Tele M1. «Aber es ist trotzdem eine Genugtuung, dass jemand für seine Untaten bestraft wird.»
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(red.)