Quelle: Tele M1 / Daniel Arnold / ArgoviaToday
Nach dem Löscheinsatz waren die Räume der Apotheke in Reinach nicht mehr zu gebrauchen. Bilder aus dem Innern zeigen die grosse Verwüstung, die der heute 29-jährige Beschuldigte, der am Dienstag vor Gericht stand, angerichtet haben soll. Er war Anfang Juli 2022 in der Nacht in die Apotheke eingebrochen und hatte das Feuer gelegt, so der Vorwurf.
Quelle: Tele M1 (Beitrag vom 4. Juli 2022)
Konkret wird dem heute 29-Jährigen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch, Diebstahl, Brandstiftung und Konsum von Betäubungsmitteln vorgeworfen, wie es in der Anklageschrift heisst. Nach dem Feiern am Albani-Festival in Zürich war er in der Nacht auf den 4. Juli 2022 unter Einfluss von Kokain und Alkohol kurz nach Mitternacht in Reinach aufgetaucht. Dort schlug er ein Fenster der Apotheke mit einem Stein ein und gelangte so ins Innere.
In den Kassen stahl er daraufhin rund 1000 Franken und steckte das Geld in die Hosentasche. Um seine Spuren, vor allem Fingerabdrücke, zu verwischen, zündete der Mann mehrere Hefte an und legte sie in die Kassen. Anschliessend verliess er die Apotheke durch ein anderes Fenster.
Beschuldigte muss ins Gefängnis
Indem er Feuer legte, nahm er zumindest in Kauf, die Apotheke und die darüberliegende Wohnung in Brand zu setzen und grossen Schaden anzurichten. Im Treppenhaus und der Wohnung über dem Laden, in dem der Geschäftsführer mit seiner Familie lebte, kam es zu einer starken Rauchentwicklung. Die Bewohner, die zum Tatzeitpunkt teilweise schliefen, mussten evakuiert werden und die Feuerwehr musste den Brand löschen. Der Sachschaden beläuft sich auf knapp 430'000 Franken.
Die Staatsanwaltschaft forderte am Dienstag 36 Monate Freiheitsstrafe, davon 12 Monate unbedingt. Das Bezirksgericht Kulm sprach den Mann schuldig und verurteilte ihn am Mittag zu einer teilbedingten Strafe von 30 Monaten, davon sind 10 Monate unbedingt. «Das ist schon deutlich über unserem Antrag», erklärt Rechtsanwalt Donato Del Duca gegenüber Tele M1. «Wir hatten 16 Monate bedingt gefordert.» Jetzt müsse die Verteidigung einen Weiterzug ans Obergericht prüfen.
Eine unüberlegte Tat
Der Beschuldigte zeigte sich am Dienstag reuig vor Gericht. «Mein Mandant bedauert den Vorfall. Das hat sich auch schon während des Untersuchungsverfahrens gezeigt», so Del Duca. Es sei eine Dummheit gewesen, so der Verteidiger weiter. «Geld war nicht der ausschlaggebende Grund für die Tat, sondern das Kokain, verbunden mit dem übermässigen Alkoholkonsum. Es war einfach unüberlegt.»
Die Anklage zeigt sich hingegen zufrieden mit dem Urteil, wie Staatsanwältin Céline Vonesch angibt. «Der Täter hatte Glück, dass sich der Brand nicht unkontrolliert weiterverbreitet hat. Über der Apotheke gibt es Wohnungen, da hätte weitaus schlimmeres passieren können.»
Apotheke soll bald ins Gebäude zurück zügeln
Bis heute konnte die Apotheke nicht ins Gebäude zurückkehren. Noch immer ist sie in der alten Post untergebracht.
Wir haben damals mit dem Apotheker Franz Kesselring über den Umzug gesprochen:
Quelle: Tele M1 / ArgoviaToday
Die Apotheke soll übrigens voraussichtlich spätestens im Sommer wieder an ihren alten Standort zurückkehren können. Die Arbeiten haben im Herbst gestartet.