Wegen Unterkunftswechsel

Asylsuchende in Villmergen drohen mit einem Hungerstreik

· Online seit 31.03.2022, 20:07 Uhr
Wegen minderjährigen Geflüchteten müssen die Asylsuchenden, die bisher in Villmergen untergebracht waren, in eine andere Unterkunft weichen. Dies sorgt für grossen Unmut – und für eine Hungerstreikdrohung.

Quelle: TeleM1

Anzeige

Villmergen ist eine der wenigen Asylunterkünfte, die für minderjährige Geflüchtete ausgelegt ist. Seit Mitte März bringt der Kanton solche dort unter – teilweise auch Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Weil nun der Platz und die Möglichkeiten knapp werden, sollen die Asylsuchenden, die bisher in Villmergen untergebracht waren, in eine andere Unterkunft weichen.

Das wollen sie aber nicht. «Wir möchten hier bleiben», sagt die Kriegsgeflüchtete Selver Cöp gegenüber Tele M1. Stattdessen schicke man sie in eine andere, schlechtere Unterkunft. Auch Berket Major ist mit der Situation unzufrieden: «Wir sind vorher hier gewesen», so der Eritreer.

Lieber hungern als umziehen

Um sich gegen einen Transfer in eine andere Unterkunft zu wehren, haben die Asylsuchenden einen Protest gestartet. In einem Video drohen sie gar mit dem Hungerstreik, sollte man sie zwingen, ihre Unterkunft in Villmergen zu verlassen.

Der Kanton Aargau betont jedoch, dass die Umplatzierung zwingend notwendig sei. Denn: Es gebe nicht viele Unterkünfte im Aargau, in denen unbegleitete Minderjährige betreut werden könnten.

«Das hat mit Dankbarkeit nichts zu tun»

Nicole Müller-Boder kann den Frust der Asylsuchenden nur schwer nachvollziehen. «Man wirft sie ja nicht zum Land hinaus oder sagt, sie müssen wieder nach Hause – sie müssen nur umziehen, sind aber weiterhin bei uns geschützt», so die SVP-Grossrätin gegenüber Tele M1. Für sie sei die Reaktion ein «No-Go» und habe nichts mit Dankbarkeit zu tun.

Wie das Schweizerische Rote Kreuz mit dem Vorwurf der Ungleichbehandlung zwischen den Geflüchteten umgeht, erfährst du oben im Video.

(red.)

veröffentlicht: 31. März 2022 20:07
aktualisiert: 31. März 2022 20:07
Quelle: ArgoviaToday / Tele M1

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch