Quelle: ArgoviaToday / Michelle Brunner
«Wir haben gestern bis am Abend nach ihm gefahndet, mussten danach aber abbrechen, da wir keine Hinweise mehr hatten», sagt Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau. Später gingen bei der Polizei mehrere Hinweise zum Täter ein. Manche waren laut Graser vielversprechend und andere stellten sich als Missverständnisse heraus. Tatsache ist: Der 34-Jährige ist noch immer auf der Flucht.
Flüchtiger ist kein Gewaltverbrecher
«Ganz wichtig ist die Botschaft, dass der Flüchtige kein Gewaltverbrecher und keine grosse Gefahr für die Öffentlichkeit ist», sagt Bernhard Graser. Der Mann sei in Ausschaffungshaft gewesen und sollte am Dienstag in Aarau bei einer Amtsstelle vorgeführt werden für einen administrativen Vorgang.
Konnte sich losreissen
Grundsätzlich macht die Polizei vor jedem Gefangenentransport eine Risikoabwägung, ob eine Person reicht für diesen Einsatz. Das war laut Graser auch am Dienstag der Fall: «Die Häftlinge haben einen Fluchtwillen und der kann plötzlich zum Ausdruck kommen. Wenn er dann frei kommt und rennt, ist es schwierig, ihn gleich wieder zu fassen. Auch mit Crocs kann man immer noch schnell rennen, vor allem wenn das Überraschungsmoment auf der Seite des Flüchtigen ist.» Klar dürfe das nicht passieren, komme aber sehr selten mal vor. Die genauen Umstände, wie es so weit kommen konnte, dass der Flüchtige sich losriss und die Flucht ergriff, seien noch nicht geklärt.
Polizei ist froh um jeden Hinweis
Die Bevölkerung wird um Mithilfe gebeten: Wer etwas zum Geflüchteten sagen kann, soll sich bei der Polizei melden. Der 34-jährige Tunesier trug bei der Flucht eine grüne Jacke, eine graue Trainerhose und schwarze Crocs. Dieses Outfit sei im Gefängnis normal, so Graser: «Grundsätzlich haben die Häftlinge in den Gefängnissen keine gestreiften Kleider an. Das ist nur in den Filmen so. Sie tragen meistens einen Trainer. Die Finken werden ihnen zur Verfügung gestellt.»