Die britische Plattform OnlyFans erlangte während der Corona-Krise grosse Popularität. Unter anderem auch dafür, dass diverse Erotik-Models und Porno-Sternchen ihre Fotos und Videos an ihre Community verkauften. Seit längerem ist in aller Munde, dass es für die Plattform strengere Regelungen geben soll. Jetzt hat OnlyFans kommuniziert, dass ab dem 1. Oktober 2021 die Verbreitung von Porno-Inhalten über die Plattform verboten wird.
«Es gibt Frauen, die werden dadurch in den Ruin getrieben»
Laut der Mitteilung dürfen keine «sexuell eindeutigen» Inhalte mehr von den Userinnen und Usern verbreitet werden. Nacktheit sei jedoch weiterhin erlaubt, solange nicht gegen die Richtlinien verstossen wird. Was genau damit gemeint ist, hat OnlyFans noch nicht kommuniziert. Laut Aviva Rocks, die selbst einen Account bei OnlyFans hat, könnte das viele Frauen in den Ruin treiben: «Es gibt Frauen, die leben von OnlyFans. Die haben auch keinen anderen Job. Die haben sich eine Fanbase aufgebaut und bekommen dort ihren festen Lohn.» Dazu kommt, dass es auch viele Frauen gebe, die aus Freude eine OnlyFans-Seite betreiben würden. Dazu gehört auch Aviva Rocks: «Es macht mir Spass, Bilder hochzuladen, die auch sexy sind.»
Da Aviva Rocks OnlyFans nicht als ihre Haupteinnahmequelle nutzt, betrifft es sie nicht vollständig. Doch auch sie wird eine finanzielle Einbusse bemerken: «Ich werde es definitiv merken, dass ich bei OnlyFans keinen Umsatz mehr mache. Ich würde dann sicher ein bis zwei Monate weniger verdienen.»
OnlyFans will «langfristige Nachhaltigkeit» gewährleisten
Mit den neuen Regelungen will die britische Plattform erreichen, dass das Image verbessert wird. Es sollen hauptsächlich «integrative Gemeinschaften von Künstlern und Fans» die Plattform nutzen. Zahlungspartner wie Banken und Zahlungsdienste haben dementsprechend Druck aufgebaut. OnlyFans begründet den Entscheid damit, dass die «langfristige Nachhaltigkeit» damit gewährleistet werden soll.
Laut Aviva Rocks wird dieser Entscheid jedoch nicht nur für die Userinnen und User grosse finanzielle Verluste bringen, sondern auch für die OnlyFans-Seite: «Es gibt bereits andere Seiten, die diese Inhalte verboten haben. Mittlerweile kennt diese Seiten niemand mehr.»
(mbr)