Umiken

Anwohner nach Evakuierung: «Polizei sagte, es herrsche Lebensgefahr»

16.01.2023, 16:44 Uhr
· Online seit 15.01.2023, 18:58 Uhr
Am Samstagnachmittag haben Bewohner in einem Einfamilienhaus-Quartier in Umiken einen Mann mit einem Gewehr am Fenster gesehen und die Polizei alarmiert. Diese rückte samt Sondereinheit aus. Mittlerweile ist klar: Bei dem Gewehr handelte es sich um eine Airsoft-Waffe.
Anzeige

Im sonst so ruhigen Quartier in Umiken bei Brugg ging es am Samstag wie in einem Krimi zu und her. Fast zehn Stunden lang war die Aargauer Kantonspolizei vor Ort. Der Grund: Anwohner sahen an einem Fenster einen Mann, ausgerüstet mit einem angeblichen Sturmgewehr.

Ganzes Quartier evakuiert

Nachbarn, die zum Einsatzzeitpunkt zu Hause waren, durften ihre Häuser nicht mehr verlassen. Jene, die unterwegs waren, durften nicht mehr nach Hause, wie ein Anwohner gegenüber Tele M1 berichtet. Als er von seinem Spaziergang mit seinem Hund nach Hause wollte, wurde er von der Polizei angehalten: «Als wir ungefähr um 16.30 Uhr nach dem Spaziergang wieder nach Hause wollten, da sagte uns die Polizei, dass wir da nicht passieren dürfen. Es herrsche Lebensgefahr.» Obwohl der Anwohner auf die Rückkehr in sein Haus beharrte, liess die Polizei nicht locker. Die Gefahr, welche vom bewaffneten Mann ausging, war offenbar zu gross.

Mann galt als ruhig und hilfsbereit

Beim bewaffneten Mann handelte es sich um einen 39-jährigen Schweizer. Mehrere Quartier-Bewohner beschrieben ihn gegenüber Tele M1 als ruhig und hilfsbereit. Er habe in letzter Zeit aber mit beruflichen und privaten Problemen zu kämpfen gehabt. Auch Alkohol spielte dabei offenbar eine Rolle. Dass der 39-Jährige aber tatsächlich jemand mit der Waffe verletzt hätte, daran glauben die Nachbarn nicht.

Nach fast zehn Stunden war der Polizeieinsatz beendet. Nach langen Gesprächen mit der Polizei ergab sich der Schweizer, er wurde festgenommen. Erst da wurde der Polizei klar, dass es sich beim angeblichen Sturmgewehr um eine Airsoft-Waffe handelte. Diese kann zwar offene Wunden sowie bleibende Augenschäden verursachen, ist aber nicht tödlich.

Laut Adrian Bieri, Sprecher der Aargauer Kantonspolizei, kann man aus einer gewissen Distanz oder bei Dunkelheit nur schwer beurteilen, ob es sich um eine echte Waffe handelt. «Die Polizei geht immer von der schlimmsten Schusswaffe aus und das rechtfertigt dann auch unseren Einsatz.»

Ob der ausgelöste Grosseinsatz für den 39-Jährigen ein Nachspiel haben wird, ist derzeit nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eröffnet.

Quelle: ArgoviaToday/Tele M1

veröffentlicht: 15. Januar 2023 18:58
aktualisiert: 16. Januar 2023 16:44
Quelle: ArgoviaToday/TeleM1

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch