Neue Antenne geplant

Bahnhof Würenlos wird zum Mobilfunk-Hotspot – Widerstand angekündigt

· Online seit 13.05.2022, 07:08 Uhr
Zwei Antennen gibt es bereits beim Bahnhof Würenlos. Bald sollen es aber drei sein. Doch eine Interessengemeinschaft hat etwas dagegen.
Anzeige

Mit 15 Einsprachen und über 250 Unterschriften torpediert die IG «Mitsprache 5G zWürelos» das Baugesuch für die neue Mobilfunkantenne von Sunrise UPC. Das Unternehmen plant diese beim Bahnhof als Ersatz der Anlage bei der Landi. Das Baugesuch lag bis im Februar öffentlich auf.

Nun liegt auch von Salt ein Baugesuch für eine neue Mobilfunkantenne beim Bahnhof öffentlich auf. Es wäre die dritte 5G-Anlage in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Würenlos, weil die Swisscom die Anlagen an der Grundstrasse auch aufrüsten will. Prompt brandet erneut Widerstand auf.

«Antennen schiessen wie Pilze aus dem Boden»

Denn die IG kündigt in einem Newsletter an ihre Sympathisanten Widerstand an. Sie sammelt Unterschriften gegen das neue Baugesuch von Salt. Alle mit Wohn- oder Arbeitsort im Umkreis von 598 Metern der geplanten Anlage könnten eine Einwendung einreichen.

«Antennen schiessen unkontrolliert wie Pilze aus dem Boden», sagt Alessandro Camisani von der IG. «Wir fordern deshalb eine gemeindeumfassende Mobilfunkplanung mit Optimierung der Antennenstandorte.» Bis dahin sei das Baugesuch der Salt zu sistieren.

Schon beim Baugesuch von Sunrise brachte die IG gesundheitliche Bedenken vor und befürchtete zusätzliche Risiken wegen des Funkstandards 5G. Zudem sollten die zwei Glasfasernetze in Würenlos so weit möglich für die Indoor-Kommunikation verwendet werden.

Salt will Netz für Kunden verbessern

Die IG hat schon in der Vergangenheit Einwendungen gegen den Ausbau von 5G-Anlagen eingereicht. Dies betraf auch die zwei weiteren Anlagen beim Bahnhof sowie jene bei der Abwasserreinigungsanlage (ARA) Killwangen-Spreitenbach-Würenlos (November 2021), die sich in Killwangen, fast an der Grenze zu Würenlos, befindet.

Salt will mit der neuen Antenne das Netz für ihre Kunden verbessern, führt Sprecherin Viola Lebel aus. «Das vorliegende Projekt ist 5G-tauglich. Es soll aber auch 3G und 4G installiert werden», führt sie aus. «Um dem exponentiell steigenden Datenkonsum gerecht zu werden, muss das bestehende 3G- und 4G-Netzwerk kontinuierlich verbessert und ausgebaut werden und wo immer möglich die effizientere 5G-Technologie implementiert werden.»

Die 5G-Technologie verbessere die Geschwindigkeiten und die Kapazitäten für den Endnutzer. Der Einsatz der 5G-Technologie spiele demnach eine wichtige Rolle, «da immer mehr Daten über die Mobilfunknetze verbraucht werden».

Weitere Anlagen werden optimiert

«Die bestehende Anlage wird in den nächsten Tagen abgebaut», sagt Sunrise-Sprecherin Séverine de Rougemont. Sie hatte bereits im März gesagt, dass die weiteren Anlagen optimiert werden, falls die neue Antenne bis dahin nicht in Betrieb sei.

Dabei handelt es sich um die beiden Antennen auf der Autobahnraststätte Würenlos und auf dem Mast beim Wasserreservoir Gipf im Osten der Gemeinde. Jene an der Autobahnraststätte wird von allen drei Mobilfunkunternehmen gemeinsam betrieben, jene beim Gipf von Sunrise und Salt. Die Swisscom hat nebst jener in Bahnhofsnähe, bei der sie auf die 5G-Bewilligung wartet, jene am Hurlisbühlweg beim Schwimmbad Wiemel in Betrieb.

(Philipp Zimmermann, Aargauer Zeitung)

veröffentlicht: 13. Mai 2022 07:08
aktualisiert: 13. Mai 2022 07:08
Quelle: Aargauer Zeitung

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch