Die Arbeitsgruppe Sicherheit am Bahnhof Brugg Windisch hat Ende 2023 die Schweizerische Koordinations- und Fachstelle Sucht Infodrog mit einer Bedarfsanalyse von der als kriminalitäts- und problembelastet wahrgenommenen Situation am Bahnhof beauftragt.
Die Fachstelle hat die bestehenden Probleme untersucht, die Zielgruppen analysiert und Angebotslücken ermittelt, wie die Stadt Brugg in einer Mitteilung schreibt. Nun liegt ein Schlussbericht vor. Dieser beinhaltet zwei Haupt-Massnahmen. Diese sind:
- Die Schaffung einer Kontakt- und Anlaufstelle mit Konsumraum im Raum Brugg/Windisch mit Begleitmassnahmen wie aufsuchender Sozialarbeit und Mahlzeitangebot.
- Der Aufbau einer Notschlafstelle und Ausbau des betreuten Wohnangebots für verschiedene Zielgruppen.
Die Arbeitsgruppe prüft aktuell die Resultate der Bedarfsanalyse und die Möglichkeit zur Umsetzung der empfohlenen Massnahmen.
Erste Bilanz der neuen Patrouille
Im Auftrag des Bruggger Stadrates, des Gemeinderat Windisch und der psychiatrischen Dienste Aargau patrouilliert seit dem ersten Juli dieses Jahres die «Sicherheitspatrouille Gesellschaft» täglich von 14 bis 22 Uhr an den Hotspots der Gemeinden Brugg und Windisch. Diese wird durch den Sicherheitsdienstleister Alpha Security, welcher bereits mit der «City-Patrouille» beauftragt ist in Zusammenarbeit mit der Regionalpolizei Brugg durchgeführt.
Wie es in der Mitteilung weiter heisst, könne die Patrouille dank hoher Präsenz grössere Personensammlungen aus der Suchtszene auflösen. Damit wird der Stadt Brugg zufolge die Sicherheit von Menschen und Gegenständen gewährleistet. Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt vom Sicherheitsdienst sei, dass sich dieser präventiv auf Littering, Ruhestörungen und Verschmutzungen im öffentlichen Raum wirkt.
Seit dem Start der Sicherheitspatrouille seien die Meldungen aus de der Bevölkerung stark zurückgegangen. Die Stadt Brugg zieht daraus den Schlusssatz, dass sich das Sicherheitsgefühl der Anwohnenden massgeblich verbessert hat.
Das sind die Probleme in Brugg
Die Drogenszene am Bahnhof Brugg auf Windischer Seite ist seit langem ein bekanntes Problem. 2023 spitzte sich die Situation immer weiter zu, wie das «SRF Regionaljournal Aargau/Solothurn» berichtete. Es wurde konsumiert, gedealt und Passantinnen und Passanten wurden um Geld angebettelt. Ruhiger wurde es rund um den Bahnhof, als die Polizei damit begann, die Suchtkranken zu vertreiben.
Gelöst wurde das Problem damit aber nicht. Viel mehr verlagerte sich das Problem. Die Süchtigen Personen wichen ins Amphitheater Vindonissa aus. Dort wiederum führte die Jungwacht/Blauring ihre Gruppenstunden durch. Da diese die Durchführung in diesem Umfeld nicht mehr als möglich ansah, kam es durch die Polizei erneut zu Wegweisungen. Auf lange Sicht gab es keine Lösung. Deshalb sollte sich eine Arbeitsgruppe, die im Herbst 2022 ins Leben gerufen wurde, dem Thema annehmen und einen Weg finden, um das Problem in den Griff zu bekommen.