Wolfsriss?

«Habe sowas noch nie gesehen»: Bauer entdeckt gerissenes Reh in Wohlenschwil

02.03.2023, 20:54 Uhr
· Online seit 02.03.2023, 18:01 Uhr
Zurzeit treibt wohl ein Wolf im Kanton Aargau sein Unwesen. Zuletzt war er in Unterkulm oder eventuell in Burg bei Menziken aktiv. Nun wurde ein gerissenes Reh in Wohlenschwil entdeckt. Ob dort auch ein Wolf zugeschlagen hat, ist allerdings unklar.

Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner

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Der Wolf ist zurück im Aargau: Ende Januar hat ein Wolf in Unterkulm ein Schaf gerissen und vor wenigen Tagen erst wurde in Burg bei Menziken ebenfalls ein Schaf schlimm zugerichtet – vob das ein Wolf war, wird derzeit noch analysiert. Und nun dürfte der Wolf auch im Reusstal zugeschlagen haben, wie Recherchen von Tele M1 zeigen.

Michael Strickler ist Bauer und führt zusammen mit seiner Familie den «Münzel-Hof» in Wohlenschwil. Am Mittwochmorgen klingelte plötzlich sein Telefon. «Uns hat eine Fussgängerin angerufen und erzählt, dass ein komplett zerfetztes Reh hier liegt», sagt Strickler.

«So etwas habe ich noch nie gesehen»

Der Anblick des übel zugerichteten Rehkadavers fuhr sogar Michael Strickler ein – obwohl er schon viele tote Tiere gesehen hat. «Wir haben relativ viele Rehe und Füchse hier. Aber so etwas habe ich in den letzten 20 Jahren noch nie gesehen.»

Strickler möchte sich aber nicht definitiv darauf festlegen, dass ein Wolf diesen Schlamassel angerichtet hat. «Es ist schwer zu sagen. Man hört schon, dass der Wolf hier in der Region aktiv ist. Aber man möchte es nicht glauben, weil man auch Angst um die eigenen Tiere hat. Ich kann jedoch nicht ausschliessen, dass es der Wolf war.»

DNA-Spuren am Reh waren verunreinigt

Reto Fischer, Fachspezialist Jagd beim Kanton Aargau, wird etwas konkreter. Aber auch er kann sich beim Anblick des zerfetzten Rehs nicht endgültig festlegen. «Aufgrund des Fotos kann man sagen, dass es möglich wäre, dass hier ein grosses Raubtier oder ein Wolf am Werk war.» Genauer könne er das im Moment aber nicht einschätzen, weil die Jagdaufsicht das gerissene Tier schon vor dem Eintreffen der Spezialisten weggeräumt habe. Aus diesem Grund waren die DNA-Spuren am Reh verunreinigt.

Es ist also nicht abschliessend bewiesen, dass der Wolf in Wohlenschwil zugeschlagen hat. Falls es aber tatsächlich der Wolf gewesen sein sollte, hat Michael Strickler eine klare Meinung dazu: «Wenn ein Wildtier einen solchen Schaden anrichtet, bin ich für den Abschuss.»

Die gesetzliche Regelung lässt einen Abschuss aber erst dann zu, wenn 25 Nutztiere in der Region gerissen wurden. Davon ist der Aargau aber noch weit entfernt.

Auch Radio Argovia hat darüber berichtet. Den Beitrag dazu kannst du hier nachhören:

(red.)

veröffentlicht: 2. März 2023 18:01
aktualisiert: 2. März 2023 20:54
Quelle: ArgoviaToday

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