«Verbotene Früchte schmecken am besten», so ein bekanntes Sprichwort. Und viele Jugendliche nehmen sich das sehr zu Herzen, wenn es um Alkohol und Tabakwaren geht. Denn immer wieder versuchen Minderjährige im Laden oder in der Beiz an die verbotenen Suchtmittel zu kommen. Dass sie damit auch ziemlich erfolgreich sind, zeigen sogenannte Testkäufe. Diese seien im Januar in Baden und der Region vor allem in Restaurants durchgeführt worden, teilt Erika Albert, Verantwortliche der Gewerbepolizei Baden, gegenüber Radio Argovia mit.
«Das Ergebnis dieser Testkäufe ist, dass wir 14 Betriebe geprüft haben und sechs davon haben den Test nicht bestanden. Das bedeutet, sie haben den Jugendlichen unerlaubterweise Alkohol, verkauft,» so Albert. Also bei fast der Hälfte der geprüften Betriebe konnten die minderjährigen Jugendlichen Alkohol kaufen. Aber müssen die durchgefallenen Betriebe nun mit einer hohen Busse rechnen? «Im Moment ist es nicht möglich, dass wir eine Busse aussprechen. Die Personen respektive die Betriebe erhalten eine schriftliche Abmahnung von uns und wir behalten uns weitere Schritte vor,» erwidert Albert.
Verkaufs- und Servicepersonal muss konsequent nach dem Ausweis fragen
Weiter sei es kein Argument, dass die bestehende Maskenpflicht ein besseres Einschätzen des jeweiligen Alters verhindere, so Albert weiter. Das Einhalten des Jugendschutzes muss oberste Priorität haben und sowohl das Verkaufs- also auch das Servicepersonal soll konsequent nach dem Ausweis fragen. Die Testpersonen werden vom Blauen Kreuz ausgesucht und die nehmen bewusst keine Leute, die älter als 18 Jahre aussehen.
Ausserdem ist es nicht gestattet, dass die Testpersonen älter geschminkt werden, um dem Personal eins auszuwischen. Eine der Testpersonen gesteht: «Die Personen sind um die 17 Jahre alt, wenn sie was kaufen wollen, was erst ab 18 erlaubt ist.» Oder eben 15 Jahre alt, wenn sie Bier kaufen wollen, das erst ab 16 gestattet ist. Alle Testkäufe werden am Ende übrigens von der Stadtpolizei aufgedeckt – auch wenn das Personal richtig agiert hat. Jeder Testkauf wird nämlich von einem Polizisten begleitet.
(red.)