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Künzli droht Schliessung: Ex-Mister-Schweiz und Kybun Joya Claudio Minder will Schuhmarke retten

Traditionsmarke

Ex-Mister-Schweiz Claudio Minder möchte Künzli retten

· Online seit 13.09.2024, 10:22 Uhr
Die Schweizer Traditionsschuhmarke Künzli ist ab Ende Jahr Geschichte. Das Unternehmen fand trotz intensiver Suche keine passende Nachfolge. Doch es gibt Interessenten an der Traditionsmarke. Besteht doch noch Hoffnung?
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Trotz sorgfältiger und professionell unterstützter Nachfolgeplanung sei keine adäquate Nachfolgelösung gefunden worden, teilte Künzli am Donnerstag mit. Damit verschwinden die medizinischen Künzli-Schuhe zur Therapie von Knöchel- und Bänderverletzungen ebenso vom Markt wie die kultigen Turnschuhe mit den fünf Künzli-Streifen. Den elf Mitarbeitenden am Hauptsitz in Windisch wird gekündigt.

Der Entscheid löst grosse Betroffenheit aus. Zum Beispiel bei den Today-Leserinnen und -Lesern. «Und schon wieder geht ein Traditionsunternehmen zu, sehr schade», kommentiert ein Leser. Viele beschäftigt auch das Schicksal der Mitarbeitenden. «Wirklich sehr schade, hat man keinen Nachfolger gefunden. Alles Gute den Angestellten.»

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Einige Leserinnen und Leser geben aber die Hoffnung nicht auf und glauben an ein Happy End. «Würde mir wünschen, dass sich da doch noch jemand findet, jetzt wo die Meldung publik ist. Oder ein anderes Unternehmen integriert Künzli in sein Portfolio.»

Ex-Mister-Schweiz zeigt Interesse an Marke

Auch Claudio Minder, Ex-Mister-Schweiz und CEO der Schuhmarke Kybun Joya, bedauert den Entscheid. «Es ist immer schade, wenn ein Unternehmen, das seit 1927 mit Leidenschaft und Handwerkskunst hochwertige Schuhe herstellt, schliessen muss», schreibt Minder auf seinen Social-Media-Profilen.

Der Ostschweizer war offenbar selbst an der Marke Künzli interessiert, wie er weiter schreibt. «Interessanterweise hatten wir von Kybun Joya noch im Juli 2024 Kontakt mit dem Verkäufer von Künzli. Wir haben uns damals entschieden, aufgrund fehlender Kapazitäten nicht in die Firma zu investieren, allerdings signalisiert, dass wir – sollte Künzli in die schwierige Lage eines Verkaufs oder Konkurses geraten – bereit wären, den Markennamen für einen attraktiven Betrag zu übernehmen.»

Wie der «Blick» schreibt, sei es Künzli-Besitzerin Barbara Artmann (63) aber wichtig gewesen, dass auch eine Fabrik in Albanien übernommen werde. Das ist für Minder nicht infrage gekommen. Im Juli wurden die Gespräche nach einem detaillierten Blick auf die Geschäftszahlen deshalb abgebrochen.

Hoffnung auf Lösung auch bei Künzli

Dass nun Ende Jahr Schluss sein soll mit Künzli, überrascht Minder. «Die Brisanz des Ganzen war mir nicht bewusst», sagte er dem «Blick». Er hat direkt wieder Kontakt mit Künzli-Besitzerin Artmann aufgenommen. «Wir könnten uns vorstellen, eine unserer Schuhtechnologien einzusetzen, um eine neue Marke unter dem traditionsreichen Namen Künzli zu lancieren.»

Barbara Artmann bestätigt auf Anfrage von «Blick» die Verhandlungen mit Kybun. «Ein Übernahmeangebot gab es nicht, nur ein Interesse an den Markenrechten», führt sie aus. Neben Kybun habe es noch weitere Interessenten gegeben. «Ein passendes Angebot war aber nicht darunter», sagt sie. Verschenken habe man Künzli nicht wollen. Auch die Künzli-Besitzerin lässt aber noch eine Hintertüre offen und sagt: «Wir hoffen alle, dass sich doch noch eine Lösung findet.»

veröffentlicht: 13. September 2024 10:22
aktualisiert: 13. September 2024 10:22
Quelle: ArgoviaToday

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