Quelle: ArgoviaToday / Michelle Brunner
Damit hat sich der Mann nicht strafbar gemacht, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Im November 2022 war die Kantonspolizei Aargau zu einem Einsatz im Wettinger Lindenhofquartier gerufen worden. Die Einsatzkräfte fanden einen Schwerverletzten und einen leblosen Mann, der noch vor Ort verstarb.
Verstorbener war psychisch krank
Der 69-jährige verstorbene Chinese war wegen mittelschwerer Delikte polizeibekannt und war zur Verhaftung ausgeschrieben. Ein psychiatrisches Gutachten hatte bei ihm eine paranoid-halluzinatorische Schizophrenie festgestellt. Kurz vor der Tat suchte er eine vorübergehende Unterkunft bei seinem Bekannten in Wettingen, dem schwerverletzten 64-jährigen Vietnamesen und späteren Beschuldigten, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter.
Beteiligte kannten sich von früher
Die beiden Beteiligten hatten sich seit gut fünf Jahren nicht gesehen. So wusste der Wettinger weder über das Ausmass der psychischen Probleme seines Besuchers noch über dessen Probleme mit den Behörden Bescheid.
Am Tatmorgen war der 64-jährige Wettinger gerade dabei, sich die Zähne zu putzen, als der Chinese sich eines Messers behändigte und ihn unvermittelt angriff. Er fügte dem Vietnamesen eine Stich- und Schnittverletzung im Bereich des Torsos zu. Es gelang dem Angegriffenen, seinen Kontrahenten abzuwehren. Er griff dabei mit blossen Händen in die Klinge. Trotz der Verwundungen am Körper und an den Händen gelang es ihm, auf diese Weise das Messer seines Angreifers zu wenden und traf ihn in der Folge im Bauchbereich.
Die Auswertung der forensischen Beweise durch das Institut für Rechtsmedizin deckten sich mit den Aussagen des Beschuldigten und zeigten auf, dass es sich beim Vorfall um eine Notwehr-Situation gehandelt haben musste, heisst es in der Mitteilung abschliessend.