Quelle: Youtube/Delia Di Raimondo
Lehrpersonen zu finden, ist im Kanton Aargau aufgrund des Lehrermangels eine schwierige Aufgabe. Das widerspiegelt sich auch auf dem kantonalen Schulportal. Rund 600 Stellenangebote sind dort mittlerweile aufgeschaltet. Eines davon ist von der Primarschule Mandach. Seit längerer Zeit sucht man dort eine Klassenlehrperson für das nächste Schuljahr, in den Fächern Mathematik, Deutsch sowie Natur, Mensch und Gesellschaft – ohne Erfolg. Wie Schulleiterin Lydia Spuler gegenüber ArgoviaToday erwähnt, muss man in solchen Situationen kreativ werden, um in einem Meer voller Anzeigen aufzufallen.
Wird dieses Inserat zum neuen Youtube-Hit?
Mit der Hilfe eines Youtube-Videos will die Schule deswegen eine passende Besetzung für die Stelle finden: «Eine unserer Lehrpersonen für bildnerisches Gestalten kam auf die Idee, dass wir mit den Kindern zusammen ein Video gestalten können», so Spuler. Gesagt, getan: Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern haben sie ein Video abgedreht. Wichtig dabei war, dass die Privatsphäre der Kinder geschützt wird: «Wir haben uns deshalb dafür entschieden, dass wir nur die Hände der Kinder zeigen. Dadurch, dass wir das Inserat im Comic-Style gemacht haben, ist das Projekt auch dem Alter unserer Kinder entsprechend», wie Spuler erklärt.
Bisher hat sich auf das Inserat jedoch noch niemand gemeldet. «Unsere Schule liegt ziemlich abseits und ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer erreichbar», so Spuler. Trotzdem sei die Schule für neue Lehrpersonen sehr attraktiv: «Wir haben nur kleine Klassen. Dadurch bekommen die Lehrpersonen die Möglichkeit, sich mehr auf die einzelnen Kinder zu konzentrieren.» Weniger Schülerinnen und Schüler bedeutet auch, dass man weniger Elterngespräche abhalten muss.
Teilen, Teilen, Teilen
Durch das Video auf Youtube erhofft sich die Primarschule Mandach, dass sie eine grössere Reichweite für das Inserat erhält. «Wir wollen, dass alle Leute von unserem Inserat erfahren», so Spuler. Deshalb hat die Schule den Lehrpersonen der Schule Mandach ans Herz gelegt, dass sie das Video auf ihren sozialen Medien teilen.
Falls die Schule keine passende Lehrperson für das nächste Schuljahr findet, müssen sie auf Stellvertretungen setzen. Eine weitere Option wäre, «dass wir bei bereits pensionierten Lehrpersonen betteln gehen, ob sie nicht wieder zurückkommen.» Die Schule Mandach hofft jedoch, dass sie bis zum neuen Schuljahr eine neue Lehrkraft findet, die eine längere Zeit in der Schule bleibt.
Auch Schule Wikon setzt auf originelles Stellenangebot
Der Lehrermangel macht sich auch ausserhalb des Kantons Aargau bemerkbar, so etwa in der Primarschule im luzernischen Wikon. Auch dort hat man sich ein originelles Stellenangebot überlegt und dieses nicht nur in den Sozialen Medien, sondern auch auf Youtube geteilt:
Von insgesamt acht Klassenlehrpersonen sind noch zwei Stellen in der 3. und 4. Primarschule offen. Eine kleine Schule habe so gut wie keine Chance, diese offenen Stellen zu besetzen, erklärt die Schulleiterin. Mit dem Video erhofft sie sich deshalb – so wie die Schule Mandach – die Reichweite des Stellenangebotes zu vergrössern.