Der Gemeinderat steht hinter Oliver Bär als Chef der Regionalpolizei. Dies kündigte der Wettinger Gemeinderat in einer Mitteilung am Montag an. Im Juni hatten 13 Polizistinnen und Polizisten der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal eine Aussprache mit dem Gemeinderat gefordert. Dabei wurde deutlich, dass das Verhältnis zum Kommandanten angespannt ist.
Gab es ein Ultimatum?
Dass die Mitteilung am Montag verschickt wurde, sei kein Zufall, schreibt die «Aargauer Zeitung». Am Montagabend soll ein Ultimatum der 13 Polizistinnen und Polizisten ausgelaufen sein, wie die Zeitung weiter schreibt. Darin forderten sie, dass der Repol-Chef gehen soll, sonst kündigten sie. Das Ultimatum soll bei der Aussprache kommuniziert worden sein. Mehrere Polizistinnen und Polizisten sollen bereits den Dienst quittiert haben. Darüber haben wir bereits Anfang des Jahres berichtet.
Auf die Frage nach dem Ultimatum teilt Roland Kuster, Wettinger Gemeindeammann, mit, dass eine solche ultimative Forderung nicht geäussert worden sei. «Der Gemeinderat hat den Aussprachen entnommen, dass Veränderungen erfolgen müssen. Der Gemeinderat ist sich aber bewusst, dass es aufgrund des Entscheids zu Kündigungen kommen kann.»
Wurde über eine mögliche Entlassung Bärs gesprochen? «Der Gemeinderat hat nach Anhörung aller Betroffenen ergebnisoffen diskutiert», antwortet Kuster. «Dabei wurde auch über die Person von Oliver Bär diskutiert. In Kenntnis aller Umstände hat sich der Gemeinderat aber deutlich für ihn ausgesprochen.»
Kantonspolizei muss aushelfen
Zwei der 13 Polizistinnen und Polizisten haben vor dem Schreiben des Gemeinderats bereits auf Ende Oktober gekündigt. Andere haben sich vorsorglich auf andere Stellen beworben. Der Regionalpolizei Wettingen-Limmattal drohe eine Kündigungswelle, berichtet die «Aargauer Zeitung». Insgesamt zählt die Regionalpolizei 39 Stellen, seit Monaten sollen aber zehn Mitarbeitende fehlen. Kuster gibt an, dass aktuell 12 der 28 Frontpolizeistellen nicht mit ausgebildeten Beamten besetzt seien. Seit Anfang April hilft die Kantonspolizei bei der Patrouillentätigkeit für eine Abgeltung aus. Diese Unterstützung soll ab Oktober weitergeführt werden und wird wenn nötig auch ausgebaut.
(red.)