Vindonissa

Sensationsfund in Windisch: Drei Skelette aus Römer-Zeit entdeckt

19.10.2022, 19:38 Uhr
· Online seit 19.10.2022, 12:10 Uhr
Beim diesjährigen Feldkurs für Freiwillige wurden beim Amphitheater in Windisch drei Skelette ausgegraben. Ausserdem wurden zwei Strukturen entdeckt. Die Skelettfunde sind laut einem Archäologen eine kleine Sensation.
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1899 wurde in Windisch beim Amphitheater ein Skelett aus der römischen Zeit entdeckt. Im September dieses Jahres untersuchten 20 Freiwillige gemeinsam mit der Kantonsarchäologie dieselbe Stelle, weil noch nicht viel mehr bekannt ist wie vor hundert Jahren. Zudem zeigten vorgängige geophysikalische Messungen, dass dort etwas zu finden sein müsste.

Nur einen halben Meter unter Boden

Beim Abtragen der ersten Erdschicht wurde schon 50 bis 60 Zentimeter unter dem Boden ein erstes Skelett gefunden. Es sei eine kleine Sensation, wenn auch nicht komplett unerwartet, sagt Archäologe Pirmin Koch. Da die erste Erdschicht normalerweise mit einem Bagger abgetragen wird, wurde das Skelett teilweise beschädigt. «Bei Grabungen beginnt man so, das Risiko gibt es also immer», erklärt Koch.

Weitere Skelette gefunden

Bei den Grabungen wurden später noch zwei weitere Skelette gefunden. Dies deute auf ein ehemaliges Gräberfeld direkt neben dem Amphitheater hin, schreibt der Kanton Aargau in einer Mitteilung. Die Skelette sollen laut Koch aus dem dritten oder vierten Jahrhundert nach Christus stammen. Die Art der Bestattung – nicht verbrannt, sondern körperbestattet – sowie die gefundenen Münzen und eine sogenannte Zwiebelknopffibel weisen darauf hin. In dieser Zeit waren die Legionen in Vindonissa bereits abgezogen, jedoch lebten weiterhin militärische und zivile Personen dort.

Funde wieder zugeschüttet

Das erste Skelett, das mit dem Bagger gefunden und leicht beschädigt wurde, ist bereits untersucht worden. Es soll ein Mann im Alter zwischen 30 bis 45 Jahren sein und mit einer Grösse von 1,65 Meter eher klein für die Zeit sein. Die anderen zwei Skelette wurden wieder zugeschüttet, weil sie unter der Erde am besten geschützt seien.

(Aargauer Zeitung / Anes Filan)

veröffentlicht: 19. Oktober 2022 12:10
aktualisiert: 19. Oktober 2022 19:38
Quelle: Aargauer Zeitung

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