Quelle: TeleM1
An der Gstühl-Kreuzung in Baden muss man sich erneut an eine Neuerung gewöhnen. Neben dem Blitzer gibt es auch ein neues Schild, das vor dem Blechpolizisten warnt. Macht das für die Bevölkerung Sinn? «Das Schild ist zu klein. Wenn einer kommt, schaut er auf die Ampel und nicht auf das Schild», beklagt sich eine Passantin.
Reine Geldmacherei?
Zu verdanken haben die Autofahrer das Schild dem FDP-Grossrat Norbert Stichert. Die Gstühl-Kreuzung sei unproblematisch, wenn es um das Thema Verkehrssicherheit geht. Der Blitzer sei deshalb reine Geldmacherei. Im März letzten Jahres hat er deshalb im Grossen Rat gefordert, dass man eine Warntafel für den Blitzer aufstellt. Im November hat der Kanton das dann auch gemacht. Für Stichert handelte es sich hier um einen kleinen Teilsieg, der Blitzer müsse jedoch ganz weg: «Man muss eben neuralgische Stellen überwachen und möglichst mobile Geräte zum Einsatz bringen.» Auch so würden die Raser erwischt.
20 Prozent weniger Einnahmen seit Warnschild
Der Blitzer in Baden, der Mitte 2020 von der Stadt installiert wurde, hat also weiterhin einen schweren Stand. Nach kleinen Startschwierigkeiten hat der Blechpolizist rund 2,5 Millionen Franken in die Kasse gespült. Seit die Warntafel aufgestellt wurde, sind die Einnahmen laut der Aargauer Zeitung um rund 20 Prozent gesunken. Der Einnahmerückgang von rund 45'000 Franken soll laut Markus Schneider, Stadtammann Baden, jedoch nicht nur aufgrund der Tafel sein: «Wir haben eigentlich schon lang damit gerechnet, dass die Einnahmen zurückgehen. Wir haben diesen Blitzer ja nie irgendwie verheimlicht.» Weiter erzählt Schneider: «Wenn diese Schilder jetzt dazu beitragen, dass es an diesem Ort sicherer wird und das Tempo und das Rotlicht eingehalten wird, dann ist das für uns eine erfreuliche Situation.»
In Spitzenmonaten hat der Blitzer Bilder im Wert von über 230'000 Franken gemacht. Im Dezember letzten Jahres waren es nur noch knapp 178'000 Franken. Die Stadt betont, dass aufgrund der Corona-Massnahmen auch deutlich weniger Fahrzeuge auf den Strassen unterwegs sind.
(red.)