Es muss sich angefühlt haben, wie eine Niederlage – der Gemeindeammann von Wettingen, Roland Kuster, wurde nicht im ersten Wahlgang in seinem Amt bestätigt. Und zur Wiederwahl in den Gemeinderat hat zwar gereicht, aber eben auch nicht mit Glanzresultat. Kuster liess denn kurz nach dem Wahlsonntag auch noch offen, ob er gegen seinen parteilosen Widersacher Andrea Bova im zweiten Wahlgang um das Ammann-Amt noch einmal antritt.
Seit Donnerstagmittag ist klar: Der Mitte-Politiker Kuster sieht doch noch eine Chance
«Die breiten motivierenden Rückmeldungen aus der Bevölkerung, den Parteien und Institutionen haben mich darin bestärkt, das in der Vergangenheit Erarbeitete mit gleicher Konstanz und gleichem Elan fortzusetzen», schreibt Kuster in einer Mitteilung. Die bevorstehenden Aufgaben in der Gemeinde verlangten nach Konstanz, heisst es darin weiter. Dass er aber nicht überall gut ankommt, scheint auch Kuster zu merken: «Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut, mit Ecken und Kanten – dazu stehe ich.» Er setze sich aber eben auch mit Herzblut und Energie seit vielen Jahren für Wettingen ein.
Der parteilose Bova ist in Wettingen vor allem mit seiner «IG Attraktives Wettingen» bekannt, mit der er sich erfolgreich gegen eine Steuerfuss-Erhöhung von 95 auf 100 Prozent gewehrt hatte. Mit 108 Stimmen mehr als Kuster ist der 41-Jährige nun in den Gemeinderat gewählt worden, im Kampf um das Ammannamt hatte er nur gerade 156 Stimmen weniger als Roland Kuster erhalten.
(lba)