Badenfahrt

Wie ein Film aus dem Aargau in Indien absahnt

12.01.2022, 19:44 Uhr
· Online seit 12.01.2022, 12:08 Uhr
Alle zehn Jahre wird Baden während der zehntägigen Badenfahrt in Ausnahmezustand versetzt. Der Badener Regisseur Rolf Lang hielt die letzte Badenfahrt 2017 filmisch fest. Der daraus entstandene Dokfilm wurde nun in Indien ausgezeichnet.

Quelle: Badenfahrt-Film.ch

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Der Moment, in dem der Aargauer Regisseur Rolf Lang erfahren hat, dass sein Film über die Badenfahrt, einem Volksfest in Baden, an einem Filmfestival in Indien (Vindhya International Film Festival Madhya Pradesh) ausgezeichnet wurde, war unspektakulär. «Das war letzte Woche. Per Mail habe ich erfahren, dass ich gewonnen habe,» sagt Lang im Interview mit Radio Argovia. Persönlich konnte er den Preis in der Kategorie «bester Dokumentarfilm» nicht abholen.

Der Film «BADENFAHRT – FEST VEREINT» feierte im September Premiere und lief im Herbst 2021 in den Deutschschweizer Kinos. Das Festival im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh hätte schon letztes Jahr stattfinden sollen, musste dann aber pandemiebedingt auf vergangene Woche verschoben werden. So wartete auch der Film eine ganze Weile, bis er nun in Madhya Pradesh gezeigt wurde. Das Festival dauerte drei Tage und präsentierte 45 Filme aus der ganzen Welt. «BADENFAHRT – FEST VEREINT» wurde in der Kategorie «Feature Documentary» als bester Film ausgezeichnet. Dass sein Film sich gegen die anderen in seiner Kategorie durchsetzen konnte, freut den 39-jährigen Regisseur – wirklich fassen, kann er es aber noch nicht: «Das fühlt sich schon noch etwas surreal an – aber wunderschön.»

Sehnsucht nach ausgelassenen Festen

Der Regisseur, welcher selbst in Baden geboren ist und mittlerweile in Ennetbaden wohnt, kann nur ahnen, weshalb sein Film über ein Schweizer Volksfest so weit über die Ortsgrenze bis nach Indien begeistert. «Die Geschichte ist universell. Es geht zwar um ein Schweizer Volksfest. Die Sehnsucht danach, endlich wieder ausgelassen mit vielen Menschen zu feiern, teilen die Menschen auf der ganzen Welt.»

Ein Plädoyer für Vielfalt und die Freiwilligenarbeit

Das Volksfest in der Kleinstadt Baden findet alle zehn Jahre statt und zieht während zehn Tagen über eine Million Menschen an. Um das auf die Beine zu stellen, braucht es Freiwillige, eine Menge Freiwillige. In seinem Film portraitiert Lang genau diese Leute. Leute, die in zahlreichen Vereinen und Beizen ihren Beitrag zum Gelingen der Badenfahrt beitragen.

Der Film sei ein emotionales Plädoyer für Vielfalt und für Freiwilligenarbeit in einem Land, in dem Vereine ein wichtiger Pfeiler der Gesellschaft sind, heisst es in einer Medienmitteilung vom Dienstag. In «BADENFAHRT - FEST VEREINT» könne man sich auf 78-minütigen Feel-good-Movie der Badenfahrt 2017 einstellen.

Den Trailer zum Dokufilm siehst du oben im Video.

(noë)

veröffentlicht: 12. Januar 2022 12:08
aktualisiert: 12. Januar 2022 19:44
Quelle: ArgoviaToday

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