Das Interview mit Reto Huber und alle anderen Begegnungen von Argovia-Moderator Tristan Scherer gibts auch zum Nachhören:
Argovia: Reto Huber, Sie sind an der Badenfahrt nicht nur für die Infrastruktur verantwortlich, sondern auch für den Lunapark. Das Herzstück ist sicherlich der 80 Meter hohe Free Fall Tower, der sich in der Nähe des Bahnhofs befindet. Wird man Sie auch mal dort oben sehen?
Reto Huber: Das kann ich ehrlich gesagt noch nicht beantworten, obwohl ich schon lange solche Lunaparks organisiere. Bereits mein Grossvater hat die Organisation von Lunaparks übernommen, jedoch nicht an der Badenfahrt. Diesen organisiere ich mittlerweile bereits zum vierten Mal. Mir gefällt es zu sehen, wie gross die Freude bei den Leuten ist, wenn sie auf die Bahnen gehen. Es ist für Jung und Alt der Höhepunkt an solchen Veranstaltungen.
Ich stelle mir Ihren Job sehr schön vor! Es liegt in Ihrer Verantwortung zu sagen, wer aufbauen darf und wer nicht?
Ja, dabei handelt es sich definitiv um die schöne Seite. Man muss aber auch einigen Personen eine Absage erteilen, das ist dann die weniger schöne Seite am Job. Weil ich schon lange dabei bin, weiss ich mittlerweile, wem man vertrauen kann und wem nicht. Ebenfalls weiss ich bereits, welche Bahnen sicher sind. Sehr schön finde ich, dass meine Kinder von vielen Schausteller erkannt werden und dadurch gratis fahren dürfen. (lacht)
Können Sie uns verraten, was uns auf dem Lunapark alles erwarten wird?
Eines der Highlights ist sicher der Free Fall Tower mit einem freien Fall aus 85 Metern. Aber auch die Schleuder «Maximum» mit einer Höhe von 52 Metern dürfte den Besuchenden bekannt vorkommen. Hinzu kommt der Höllenblitz, die weltgrösste Indoor-Achterbahn, welche das erste und wahrscheinlich letzte Mal in der Schweiz sein wird. Danach wird sie ans Oktoberfest gebracht. Diese ist rund 850 Meter lang. Wir haben jedoch auch Attraktionen für Kinder und ein Riesenrad. Weiter besitzen wir über viele Food-Stände, welche sich unter den lauschigen Bäumen befinden. Es sollte also für alle etwas dabeihaben.
Sie kümmern sich neben dem Lunapark auch noch um die gesamte Infrastruktur. Was gehört alles dazu?
Das ist ein sehr grosses Gebiet! Es fängt an bei der gesamten Planung über das Festgebiet. Das beinhaltet alle Parzellen, auf die sich die Vereine bewerben. Auch die gesamte Technik wie Strom, Wasser und Abwasser gehören dazu. Wir installieren an der Badenfahrt Strom für eine Gemeinde von etwa 8000 Einwohner, das finde ich eine sehr beeindruckende Zahl. Des Weiteren kümmern wir uns um die Koordination des öffentlichen Verkehrs. Nicht zu unterschätzen sind auch Anlagen wie WC, Reinigung und die Hintergrunddienste. Wir mussten auch sehr viel mit der Stadtpolizei planen, die auch einen wichtigen Job an der Badefahrt leisten müssen, damit alles reibungslos funktioniert.
Ihr Ressort wurde an dieser Badenfahrt neu eingeführt. Denken Sie, dass das eine gute Idee war?
Ja natürlich! Ich bin einer der Ideenbringer. Ich konnte auch aus den letzten Jahren so einiges lernen und an dieser Badenfahrt miteinbringen. So haben wir beispielsweise die Anzahl der Toiletten verdoppelt und einen Reinigungsdienst engagiert, der sich ausschliesslich um die Sauberkeit der Toiletten kümmert. Wir sind sozusagen das Dienstleistungsressort und tauschen uns stets mit den Vereinen sowie den Restaurants aus.
(mbr)