Quelle: Tele M1
Die Analyse des Stosszahns des eiszeitlichen Wollhaar-Mammuts mittels neuartigem Computer-Tomographen (CT) ergab, dass das «Zuger Mammut» bei seinem Tod mindestens 35 Jahre alt war. Gelebt hatte es vor rund 17'000 Jahren gegen Ende der letzten Eiszeit. Die Einblicke teilt das KSB mit uns mittels 3D-Modell.
Und in einem eindrücklichen Video sieht man die Untersuchung des «ältesten Patienten am Kantonsspital Baden».
Glacé-Waffeln als Metapher
Über das Alter und das Leben des Mammuts Auskunft geben die jährlich von innen nach aussen wachsenden «Zuwachskegel» im Stosszahn. Optisch erinnert das an einen Stapel mit Glacé-Waffeln. «Diese unterschiedlichen Strukturen sind im CT gut erkennbar, da der Stosszahn scheibchenweise durchleuchtet wird», sagt die Chefärztin der Radiologie am KSB, Rahel Kubik.
Besonders erfreut über die neuartigen Einblicke ist der Zuger Archäologe Jochen Reinhard: «Zum ersten Mal passt der relative grosse und unförmige Stosszahn nicht nur knapp durch den Ringtunnel eines CTs, sondern auch im Ganzen in den Fokusbereich.» Bislang mussten solche Aufnahmen nämlich aus mehreren Messungen zusammengesetzt werden. Grundsätzlich werde man immer vorsichtiger im Umgang mit Fundmaterial erklärt der Archäologe gegenüber Radio Argovia. «Wir wissen, dass in zehn bis 15 Jahren Methoden entwickelt sein werden, wo das Auseinandernehmen nicht nötig gewesen wäre. Da würden wir uns dann ärgern.» Dass man den Computer-Tomographen für solche Analysen nutzt, ist aber ein Ausnahmefall. In erster Linie dienen die Geräte der Behandlung und Untersuchung von Patienten.
(sfr)