Bei einem der grössten Fälle von Versicherungsbetrug, die sich je im Kanton Aargau zugetragen haben, wurde eine weitere Verurteilung durchgesetzt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Verfahren füllte 170 Bundesordner
Alles begann im Jahr 2015, als eine Schweizer Versicherung Anzeige erstattete – was zu umfangreichen Ermittlungen führte.
Ein Netzwerk von fast fünfzig Personen, einschliesslich Garagisten, hatte Unfälle inszeniert, um unrechtmässig Versicherungsgelder zu ergaunern. Über 70 gefälschte Schadensmeldungen sollen bei verschiedenen Autoversicherungen eingereicht worden sein. Die Ermittlungen resultierten in über 40'000 Seiten Verfahrensakten, mehr als 300 Einvernahmen, zahlreichen technischen Überwachungsmassnahmen, Hausdurchsuchungen und internationalen Rechtshilfegesuchen. Insgesamt wurden nach Abschluss des Verfahrens über 170 Bundesordner gefüllt.
Die meisten der 48 Beschuldigten waren Bekannte, Verwandte oder standen in einer freundschaftlichen Beziehungen zueinander.
Bereits zum zweiten Mal nicht vor Gericht erschienen
Über vierzig der Beteiligten wurden bereits im letzten Jahr verurteilt. Ein 40-jähriger Bosnier, der zehn von den über 70 gefälschten Schadensmeldungen einreichte und dadurch einen Gewinn von 32'000 Franken erzielte, ist nun bereits zum zweiten Mal nicht zur Verhandlung vor dem Bezirksgericht Zofingen erschienen. Es wird vermutet, dass er in seinem Heimatland eine Autogarage betreibt. Das sagte ein Mitbeschuldigter aus.
Der Angeklagte wurde in Abwesenheit zu einer Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren und einer Geldstrafe von 1000 Franken verurteilt. Es bleibt abzuwarten, ob er die Strafe antreten wird oder sich weiterhin erfolgreich den Behörden entziehen kann. Zusätzlich wurde er für zehn Jahre des Landes verwiesen.
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(red.)