Wie die Kantonspolizei Aargau in einer Mitteilung schreibt, würden die beiden Fälle zeigen, wie aktiv Telefonbetrüger noch immer sind.
Zwei Betrugsfälle am gleichen Tag
Der betroffenen Seniorin wurde am Telefon gesagt, jemand habe bei einem Elektronikfachmarkt einen Fernseher bestellt und ihre Unterschrift gefälscht. Ein Falschgeldtest durch die Polizei sei dringend erforderlich, so der Anrufer, der sich als Mitarbeiter einer Bank ausgab. In der Folge liess sich die Seniorin dazu bringen, über zehntausend Franken abzuheben. Das Geld übergab sie noch am gleichen Vormittag einem Unbekannten.
Nicht nur die Frau aus dem Bezirk Brugg, sondern auch ein anderer Senior aus dem Zurzibiet erhielt an diesem Freitagmorgen, 3. November 2023, einen solchen Anruf. Geschickte Gesprächsführung und psychologischer Druck führten dazu, dass auch er bei der Bank Tausende von Franken abhob. Wie am Telefon vereinbart erschien dann kurz nach Mittag ein Mann an der Haustüre, dem er das ganze Geld aushändigte.
Mutmasslicher Geldkurier festgenommen
In der Zwischenzeit war die Kantonspolizei Aargau bereits vom Sohn der betroffenen Seniorin aus dem Bezirk Brugg verständigt worden. Während die ersten Ermittlungen im Gange waren, meldete sich auch der Betrogene aus dem Zurzibiet bei der Kantonspolizei. Von ihm erhielt sie Hinweise, welche auf die Spur eines 51-jährigen Italieners aus dem Kanton Zürich führte. Unter dem dringenden Verdacht, in beiden Fällen das Geld abgeholt zu haben, wurde er noch am gleichen Tag festgenommen.
Im Rahmen der von der Staatsanwaltschaft geführten Strafuntersuchung hat die Kantonspolizei Aargau ihre Ermittlungen gegen den 51-Jährigen aufgenommen. Erste Erkenntnisse weisen auf das gängige Muster hin, dass hier festgenommene Personen oftmals reine Kurierdienste ausführen, ohne selbst der Betrügerbande anzugehören. Diese hingegen werben mit lukrativen Job-Angeboten auf Social Media und Online-Verkaufsplattformen für solche Aufgaben. Wer diese ausführt, läuft Gefahr, sich des Betrugs oder der Geldwäscherei strafbar zu machen.
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Diese beiden jüngsten Fälle zeigen laut der Kantonspolizei, wie aktiv Telefonbetrüger weiterhin sind. Neben vollendeten Delikten würden bei der Kantonspolizei Aargau täglich zahlreiche Meldungen über erfolglose Betrugsanrufe eingehen. Sehr verbreitet sei aktuell die Masche mit der Computerstimme, welche dazu auffordert, auf dem Smartphone eine bestimmte Taste zu drücken. Wer dies tut, landet nicht wie angegeben bei der Polizei, sondern handelt sich Schadsoftware auf dem Mobiltelefon ein.
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(umt)