Mit Temperatursensor

Bevölkerung soll Orte aufspüren, wo das Glacé besonders schnell schmilzt

24.05.2022, 11:07 Uhr
· Online seit 24.05.2022, 10:41 Uhr
Der Klimawandel stellt die Siedlungsentwicklung vor besondere und neue Herausforderungen. Um die Hitze zu mindern, spannt der Kanton Aargau mit der Bevölkerung zusammen und eruiert sogenannte Hitzeinseln. Dafür stattet er Interessierte mit einem Temperatursensor aus.
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Das Projekt «3-2-1-heiss!» läuft vom 13. bis 31. August 2022, wie das Aargauer Umweltdepartement in einer Mitteilung bekannt gibt. Mit Baden, Buchs, Windisch, Wohlen und Zeihen nehmen fünf Aargauer Gemeinden am Klimaprojekt teil. Dabei messen Interessierte auf dem Hundespaziergang, dem Arbeits- oder Schulweg bei schönem Wetter die Temperaturen und notieren sich, wo sie starke Hitze empfinden oder an welchen Orten sie Abkühlung erfahren. Dafür erhalten sie vom Kanton einen Temperatursensor. Ab sofort können sich die Bevölkerungen der fünf Gemeinde für das Projekt unter der Mailadresse heiss@catta.ch bis am 17. Juli anmelden.

Glacé-Plausch an kühlen Aufenthaltsorten

Die so gesammelten Werte können auf einer Webseite öffentlich eingesehen werden. Gemeinsam mit allen Teilnehmenden diskutieren die Verantwortlichen aus den Gemeinden im Anschluss an die Messaktion Resultate und Erfahrungen. Daraus sollen Ideen für die Schaffung von angenehm kühlen öffentlichen Aufenthaltsorten entwickelt werden. Die angenehmsten Orte in jeder teilnehmenden Gemeinde werden ausgezeichnet und mit einem Glacé-Plausch mit der ganzen Gemeinde gefeiert, wie das Aargauer Umweltdepartement in Aussicht stellt.

Hitzeinseln in Siedlungsgebieten

Der Klimawandel betreffe auch den Kanton Aargau, heisst es in der Mitteilung weiter. Die durchschnittlichen Temperaturen steigen, die Sommertrockenheit und Extremereignisse nehmen zu. Dies stellt den Kanton bei der Siedlungsentwicklung vor neue Herausforderungen. Aus diesem Grund wurde die heutige klimatische Situation flächendeckend für den Kanton Aargau modelliert. Die Modellergebnisse und die daraus resultierenden Klimakarten geben Aufschluss über die klimatische Situation: Wo befinden sich die Hotspots im Siedlungsgebiet? Welche Grün- und Freiräume sind wichtig für die Kaltluftproduktion? Wo verlaufen wichtige Kaltluftleitbahnen, die es freizuhalten gilt? Diese Fragen will das Umweltdepartement mit dem Projekt «3-2-1-heiss!» beantworten und damit sogenannte Hitzeinseln in dicht bebauten Gebieten ausfindig machen. «Aufgrund des Klimawandels treten diese immer häufiger, länger und intensiver auf.» Für die Bevölkerung seien diese Hitzeinseln nicht nur unangenehm, sondern auch eine gesundheitliche Belastung.

(red.)

veröffentlicht: 24. Mai 2022 10:41
aktualisiert: 24. Mai 2022 11:07
Quelle: ArgoviaToday

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