Quelle: TeleM1
Es war ein wuchtiges Nein an der Urne. Zwei Drittel der Aargauer Stimmbevölkerung lehnten die Biodiversitätsinitiative am Sonntag ab – das sind 67,1 Prozent zu 32,9 Prozent. Für weniger Asphalt und mehr Grünflächen stimmten lediglich drei von 197 Aargauer Gemeinden ab, nämlich Aarau, Windisch und Mellikon. Viele Befürworterinnen und Befürworter gab es auch in Ennetbaden, Baden und in Lenzburg. Kleinere und ländliche Gemeinden stimmten jedoch deutlich gegen die Vorlage. In Dürrenäsch sagten 87,2 Prozent der Abstimmenden Nein, in Schupfart und Tegerfelden lag der Anteil auch noch bei über 84 Prozent. Damit zeigt sich auf kantonaler Ebene ein ähnliches Bild wie auf nationaler.
Gegner erleichtert, Befürworter appellieren an Freiwilligkeit
Viele Gegnerinnen und Gegner der Initiative sorgten sich im Vorfeld, dass die Landwirtschaft unter der Biodiversitätsforderung leiden müsste. Dazu werde die einheimische Lebensmittel- und Energieproduktion eingeschränkt. Entsprechend erleichtert zeigt sich der Wildegger Landwirt und SVP-Nationalrat Alois Huber über das deutliche Resultat. «Natürlich ist die Freude da. Es war ein langer Abstimmungskampf und jetzt dürfen wir uns freuen», erklärt Huber auf Anfrage von Tele M1.
Auf dem Ergebnis dürfe man sich jetzt aber nicht ausruhen, so der Nationalrat. «Es gab auch viele Ja-Stimmen. Wir sind daher auch in der Pflicht, uns in den nächsten Jahren noch zu bewegen.» Aber mehr in der Qualität und nicht in der Quantität, wie Huber weiter betont.
Der Grünen-Grossrat Thomas Baumann ist ebenfalls Landwirt aus Suhr. Über 30 Prozent seines landwirtschaftlichen Betriebs sind Biodiversitätsfläche, wie er angibt. Dazu könne er noch genügend Nahrungsmittel produzieren – trotz Biodiversitätsfläche.
Daher appelliere er nun an die Freiwilligkeit. «Das Potenzial dieser Flächen ist enorm. Ich glaube, wenn wir auf den Stützen der Freiwilligkeit weiter arbeiten, dann wird im Aargau wie auch in der Schweiz sehr viel für die Biodiversität möglich sein», sagt Baumann. Dass Biodiversität für den Kanton aber wichtig ist, da sind sich die Befürworter wie auch Gegner absolut einig.
(sib)