Fussball-Derby

«Böju» gegen Menzo: Schiedsrichter bricht Spiel nach Drohungen ab

· Online seit 16.08.2021, 19:46 Uhr
Das Derby vom Freitag zwischen dem FC Beinwil am See und dem FC Menzo-Reinach wurde unerwartet abgepfiffen. Weder Zuschauer noch die Mannschaften wussten, wie es zu diesem Entschluss kam.
Anzeige

So hat sich die 5. Liga den Start in die neue Saison nicht vorgestellt. Am Freitag kam es bei dem Derby zwischen dem FC Beinwil am See II und dem FC Menzo-Reinach III zu unschönen Szenen. Zu Beginn des Spiels schien es noch so, als gebe es einen fairen Ablauf. In einem abwechslungsreichen Match kam es auf beiden Seiten zu zwei Treffern und auch das Verteilen der gelben Karten war wie bei jedem anderen Spiel, berichtet «Böju»-Präsident Martin Hintermann. Doch kurz vor Schluss brach der Schiedsrichter den Match unerwartet ab.

Schiedsrichter massiv bedroht

Auf Facebook hat sich der FC Beinwil am See öffentlich zum Vorfall geäussert. Dem Post zufolge soll ein Fussballer vom FC Menzo-Reinach den Schiedsrichter massiv bedroht haben. Auf Nachfrage von ArgoviaToday bestätigt Präsident Hintermann den Vorfall. «Es war ein sehr eigenartiges Spiel. Erst als wir nach dem Vorfall mit den Spielern und dem Schiedsrichter selbst gesprochen haben, wurde uns klar, was passiert ist», sagt er.

Ein Spieler des FC Menzo-Reinach soll den Linienrichter verbal attackiert haben. Sofort wurde dieser vom Schiedsrichter mit einer gelben Karte verwarnt. Er sei darauf noch wütender geworden und habe den Schiedsrichter massiv bedroht. Dieser habe ihn sofort mit einer roten Karte bestraft. Wie der genaue Wortlaut war, weiss Hintermann nicht. Ihm wurde lediglich erzählt: «Der Spieler soll gesagt haben, dass er ihn tätlich angehen wolle. Nach der roten Karte soll er sogar noch weiter gegangen sein.» Daraufhin habe der Schiedsrichter sofort abgebrochen. In der Kabine angekommen, die gleich in der Nähe der Gästekabine liegt, fühlte sich der Schiedsrichter offenbar nicht sicher. Das Angebot der Verantwortlichen der Gastgeber, die Polizei einzuschalten, nahm er an.

«Die Gemüter hatten sich beruhigt»

Auf Anfrage von ArgoviaToday bestätigt dies Adrian Bieri, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau. Als die Polizei vor Ort eintraf, hatten sich die Gemüter jedoch bereits beruhigt: «Unsere Hilfe war nicht mehr nötig. Dadurch musste auch kein Strafantrag mehr gestellt werden», so Bieri. Konsequenzen für den Spieler oder den Fussballclub seitens der Polizei gab es somit keine.

Anders könnte es jedoch bei dem Aargauischen Fussballverband AFV aussehen. Ob und mit welchen Konsequenzen der Spieler sowie der Verein rechnen müssen, wird am Dienstag besprochen, sagt der Verband auf Anfrage von ArgoviaToday.

Der FC Menzo-Reinach wollte sich am Montag gegenüber ArgoviaToday vorerst nicht äussern.

veröffentlicht: 16. August 2021 19:46
aktualisiert: 16. August 2021 19:46
Quelle: ArgoviaToday

Anzeige
Anzeige
argoviatoday@chmedia.ch