Aargau

Da schmunzelt selbst die Polizei: Das waren die skurrilsten Einsätze 2022

27.12.2022, 08:30 Uhr
· Online seit 27.12.2022, 08:08 Uhr
Eine Frau wird vom eigenen Geschirrspüler im Badezimmer eingesperrt, dutzende Polizisten umstellen ein Maisfeld, dazu beklauen Unbekannte Kürbisse bei den Bauern und bewerfen damit anschliessend Velofahrende. Die Polizei erlebt immer wieder Einsätze, die in Erinnerung bleiben. Die Kuriosesten gibt es hier.
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Tag für Tag leisten die Polizeibeamtinnen und -beamten im Argovialand wertvolle Einsätze, die meist einen ernsten Hintergrund haben. Doch auch in diesem Jahr konnten sich Polizistinnen und Polizisten das Schmunzeln nicht immer verkneifen, wie Mediensprecher Daniel Saridis von der Aargauer Kantonspolizei verrät: «Das gibt es schon ab und an, dass man etwas lachen muss, wenn wir ausrücken. Es sind glücklicherweise nicht immer alle unsere Einsätze tragisch.»

Wenn der eigene Geschirrspüler zum Täter wird

Ganz ähnlich erging es wohl auch den deutschen Kolleginnen und Kollegen, einer Lörracher Polizeistreife, als sie letzten September zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz gerufen wurden. Ein sich von selbst öffnender Geschirrspüler hat eine Frau in ihrer eigenen Wohnung eingesperrt. Sie war in ihr Bad gegangen und hatte die Türe geschlossen. Direkt angrenzend ist die Küche. Als der Geschirrspüler dort das Waschprogramm beendet hatte, ging die Klappe automatisch auf und blockierte die sich nach aussen öffnende Türe zum Badezimmer. Da das Bad über kein Fenster verfügt, war die Frau eingesperrt. Die Feuerwehr musste die Frau schliesslich aus ihrer misslichen Lage befreien.

«Polizei sucht Kürbistäter»

«Für mich wirkte es so, als ob dieser ‹Tubel› extra beschleunigt hatte, um mir den Kürbis mit mehr Kraft entgegenwerfen zu können.» Diese unglaubliche Meldung erreichte uns letzten Oktober, als eine Velofahrerin aus einem vorbeifahrenden VW mit einem Zierkürbis beworfen worden war. Nach unserem Artikel meldeten sich weitere Opfer bei ArgoviaToday und auch die Kantonspolizei wurde auf die Kürbistäter aufmerksam. Bis heute wurden sie nicht gefasst.

Dutzende Polizisten umstellen ein Maisfeld in Riken

«So viele Polizisten wegen eines 16-Jährigen ist schon übertrieben», fand die Freundin des geflohenen Straftäters, welcher aus der Festung Aarburg abgehauen war. Da er sich daraufhin in einem Maisfeld in Riken versteckte, belagerten dutzende Kantonspolizisten während mehreren Stunden das komplette Maisfeld. Unterstützt wurde der Einsatz durch eine Drohne und Polizeihunde.

«Auch mit Crocs kann man schnell rennen»

Beim Bahnhof Aarau ist letzten Herbst ein Häftling aus einem Gefangenentransporter geflüchtet. Der Mann konnte in einer Grossfahndung nicht aufgespürt werden. In Hausschuhen nutzte der 34-jährige Tunesier beim Aussteigen aus dem Fahrzeug die Gelegenheit und machte sich auf und davon, wie die Aargauer Kantonspolizei mitteilte. Trotz des Einsatzes eines Diensthundes hat die Polizei den Mann bis heute nicht auffinden können. «Auch mit Crocs kann man immer noch schnell rennen, vor allem wenn das Überraschungsmoment auf der Seite des Flüchtigen ist», kommentierte Kapo-Sprecher Bernhard Graser anschliessend den Fauxpas.


Was die Polizei besonders häufig beschäftigt

Nebst schmunzelnden Momenten gab es im Argovialand dieses Jahr jedoch auch einige Augenblicke, die Fragen aufwerfen. Wie beispielsweise der Unfall-Hotspot in Rupperswil, bei welchem der Kanton zwar handeln will, jedoch noch nicht in den nächsten Jahren.

Immer wieder kommt es beim Autobahnzubringer T5 zwischen Rupperswil und Hunzenschwil zu schweren Unfällen. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass es beim Knotenpunkt in den letzten zehn Jahren zu rund 55 Unfällen kam, 35 davon passierten beim Ein- oder Abbiegen. Trotz mehreren Schwerverletzten und auch Toten will das Astra erst in zehn Jahren handeln. Frühestens dann wird die A1 auf sechs Spuren ausgebaut und somit auch der Knotenpunkt.

Leider haben dieses Jahr auch deutlich mehr Personen als in den Jahren zuvor auf den Strassen im Argovialand ihr Leben verloren. Nicht immer ist klar, warum es zum Unfall kam.

Der Aargau ist bei Bankomaten-Sprengern beliebt

Innert eines knappen Jahres wurden im Mittelland rund 20 Geldautomaten gesprengt. Der Aargau ist bei den Täterschaften sehr beliebt. Der Grund: Die optimale Lage des Kantons: Täter bevorzugen nämlich Orte mit einer günstigen Verkehrslage und Nähe zum Ausland, wie Fedpol-Sprecher Florian Näf erklärte.

Geisterautos – seltsames Phänomen

Kein Nummernschild, Abfall im Auto oder platte Reifen – im Aargau stehen immer wieder herrenlose Autos. Zuletzt unter anderem nahe des Bahnhofs Möriken-Wildegg, bei der Raststätte Kölliken-Nordauf einem Parkplatz in Eiken und jetzt auch in Baden bei der Autobahnausfahrt Baden-West. Die Polizei bringt jeweils ein gut sichtbares Band an, damit nicht jede Patrouille das Fahrzeug erneut kontrollieren muss.

veröffentlicht: 27. Dezember 2022 08:08
aktualisiert: 27. Dezember 2022 08:30
Quelle: ArgoviaToday

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