Aargau/Solothurn

«Das ist schon heftig» – so reagiert die Bevölkerung auf die Strompreise

Kölliken

«Das ist schon heftig» – so reagiert die Bevölkerung auf die Strompreise

· Online seit 06.09.2023, 05:43 Uhr
Die Elcom hat am Dienstag mitgeteilt, dass die Strompreise im kommenden Jahr ansteigen werden. Wir haben die Tarife im Aargau für das Jahr 2024 aufgelistet. In einigen Gemeinden wird der Strom massiv teuer. Wir waren vor Ort in Kölliken.

Quelle: Tele M1

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Die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom ist die staatliche Regulierungsbehörde für den Schweizer Strommarkt. Sie überwacht die Einhaltung vom Stromversorgungsgesetz und erstellt detaillierte Preisanalysen von Kantonen, Gemeinden und Netzbetreibern. Per 31. August 2023 mussten die rund 630 Schweizer Netzbetreiber ihre Elektrizitätstarife für das nächste Jahr sowohl ihren Kundinnen und Kunden als auch der Elcom bekannt geben.

Über 200 Franken mehr

Im Schnitt steigen die Strompreise in der Schweiz kommendes Jahr um 18 Prozent an. Als Beispiel: Eine Fünf-Zimmerwohnung mit Elektroherd und Tumbler ohne Elektroboiler zahlt also 220 mehr für den Strom. Und das, obwohl die Energie-Dienstleistende Gewinn schreiben und der Elektrizität auf dem grossen Markt wieder günstiger ist. «Das ist vor allem auf einen verzögerten Effekt der steigenden Marktpreise zurückzuführen. Wegen der Energiekrise in Europa sind Zusatzkosten entstanden», erklärt Werner Luginbühl, Präsident der eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom, an der Medienkonferenz des Bundes. «Nach wie vor haben wir ein hohes Preisniveau.»

Lokal gibt es grosse Unterschiede

Am teuersten wird der Strom nächstes Jahr im Kanton Neuenburg mit 37 Rappen pro Kilowattstunde. Am günstigsten ist der Strom im Kanton Nidwalden mit etwa 22 Rappen. Der Aargau steigt mit den neuen Preisen zum zweitteuersten Kanton der Schweiz auf. In Lenzburg steigt der Strompreis um 119 Prozent, in Kölliken um über 150 Prozent und in Büttikon gar um 158 Prozent. In welcher Gemeinde der Strompreis ansteigt und wo er sinkt, siehst du in unserer Übersicht.

Für die Bevölkerung in Kölliken ist der Anstieg ein grosser Schock: «Was kommt jetzt alles auf mich zu? Ich habe noch Angestellte und ich lebe von meinem Geschäft. Es wird nicht einfach für uns und die Angst ist immer da», erklärt Margita Raja, Inhaberin der Bäckerei Dietmann in Kölliken auf Anfrage von Tele M1. Für Raja bedeutet der Anstieg, dass sie nächstes Jahr doppelt so viel bezahlen muss.

Gehörte die Gemeinde im letzten Jahr noch zu den günstigeren, ist sie jetzt eine der teuersten im Kanton. «Für uns ist das natürlich heftig. Wir können die Kosten nicht weitergeben», sagt Gery Maurer, der Geschäftsführer des Restaurants Sonne. «Es wird schon schwierig, den grössten Teil muss ich selbst tragen.»

2025 ist der Grund optimistisch zu bleiben

Laut Luginbühl könnte sich die Lage der Strompreise übernächstes Jahr leicht entspannen. Die Schweizer Stauseen seien gut gefüllt und auf dem Strommarkt im Ausland sehe es im Moment gut aus.

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veröffentlicht: 6. September 2023 05:43
aktualisiert: 6. September 2023 05:43
Quelle: ArgoviaToday

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