Seit gut zwei Jahren gelten in der Schweiz viele neue Verkehrsregeln. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen das Rechtsvorbeifahren, die Rettungsgasse – und das Reissverschluss-Prinzip auf allen mehrspurigen Strassen. Dabei gilt: Bis ganz nach vorne fahren und dort dann die Spur wechseln. Zuvor war dieses Reissverschluss-Prinzip nur eine Empfehlung und kein «Muss».
Die Kantonspolizei Aargau ist auf Anfrage von ArgoviaToday zufrieden mit den Aargauer Verkehrsteilnehmern. «Wir führen keine Zahlen, aber im Allgemeinen läuft das Reissverschluss-Prinzip im Aargau gut. Die Leute sind ja auch daran interessiert, dass der Verkehrsfluss vorwärtsgeht», sagt Daniel Wächter, Mediensprecher der Kapo Aargau.
Reissverschluss-Prinzip soll Stau verhindern
Dieses System soll den Stau minimieren und einen flüssigen Verkehr generieren. «Das Reissverschluss-Prinzip wird eingesetzt, weil so der Verkehrsfluss aufrechterhalten bleibt. Sodass die Fahrzeuge schnellstmöglich einspuren können und die weiteren Fahrzeuge nicht behindern», so Wächter weiter. Den «Verkehrsnörglern», die sich nicht daran halten, droht eine Strafe. «Wenn man jemanden nicht einspuren lässt, gibt es eine Ordnungsbusse von 100 Franken. Diese verteilen wir aber zurückhaltend», so Wächter.
Der Vortritt ist klar geregelt
Obwohl das Reissverschluss-Prinzip klar geregelt und seit dem 1. Januar 2021 sogar obligatorisch ist, bedeutet das nicht, dass man bei einem Spurwechsel Vortritt hat, so Wächter. «Obwohl man das Reissverschluss-Prinzip anwenden muss, ist wichtig zu erwähnen, dass das blinkende Auto, das die Spur wechseln möchte, keinen Vortritt hat.» Heisst: Sollte sich jemand zwischen zwei Autos in die Kolonne drängeln und es kommt zum Unfall, hat diese Person das Nachsehen.