Frau Jakopp, was sind Ihre Empfehlungen bezüglich Grippeimpfung für dieses Jahr?
Barbara Jakopp: Wir halten uns bei den Empfehlungen an diejenigen des BAG und der EKIF, der Eidgenössischen Kommission für Impffragen. Wir empfehlen die Grippeimpfung allen Personen mit einem erhöhten Komplikationsrisiko.
Wer benötigt also eine Grippeimpfung?
Menschen ab 65 Jahren, schwangere Frauen, frühgeborene Kinder bis zwei Jahre sowie Personen mit chronischen Erkrankungen. Zum Schutz dieser Menschen ist die Impfung auch den Menschen aus ihrem Umfeld, zu welchen sie regelmässigen Kontakt haben, empfohlen. Hierzu zählen Angehörige, Betreuungspersonen von Säuglingen sowie Gesundheitsfachpersonen.
Wann sollte so eine Impfung gemacht werden?
Die Grippeimpfung ist vor Beginn der Grippesaison empfohlen. Idealerweise sollte man sie von Mitte Oktober bis Mitte November durchführen.
Ist das für junge Menschen auch notwendig?
Wenn sie kein Risikoprofil haben oder keinen nahen Kontakt zu Risikopersonen, dann ist die Impfung nicht notwendig.
Was löst eine Grippeimpfung im Körper aus?
Der Grippeimpfstoff besteht aus vier verschiedenen Grippeviren (zwei Grippeviren vom Typ A und 2 Grippeviren vom Typ B); die Zusammensetzung wird von der WHO jeweils vor der Grippesaison aufgrund der vorherrschenden Grippe-Varianten bestimmt. Nach Verabreichung der im Impfstoff enthaltenen abgeschwächten oder abgetöteten Krankheitserregern beginnt der Körper, Antikörper gegen diese zu bilden. Kommt es im Verlauf zu einem Kontakt mit dem Grippevirus, dann ist der Körper vorbereitet und kann sofort Antikörper produzieren, damit es nicht zu einem Ausbruch der Erkrankung kommt.
Wie lange hält eine Impfung?
Nach einer Grippeimpfung geht man davon aus, dass man durch die produzierten Antikörper für mehrere Monate gegen die im Impfstoff enthaltenen Grippevirusstämme geschützt ist.
Schützt die Grippeimpfung auch vor anderen Krankheiten und Viren?
Nein, die Grippeimpfung schützt nur vor dem Grippevirus.