Quelle: TeleM1
Die steigenden Fallzahlen bereiten dem Bundesrat Sorgen. Er hat am Mittwoch provisorisch mehrere Massnahmenverschärfungen in die Konsultation geschickt. Unter anderem soll die Masken- und Zertifikatspflicht im Innenbereich ausgeweitet werden. Das betrifft auch Freizeit- und Kulturaktivitäten im Amateurbereich. Im Gastrobereich soll eine Sitzpflicht bei der Konsumation gelten. Für den Arbeitsplatz präsentiert der Bundesrat drei Varianten. Variante 1 fordert eine Maskenpflicht für alle Mitarbeitenden. Variante 2 sieht eine Homeoffice-Pflicht oder Maskenpflicht für Personen ohne Covid-Zertifikat vor. Als dritte Variante schlägt der Bundesrat eine generelle Homeoffice- und Maskenpflicht vor. Wir haben beim Aargauer Fussballverband, der Aargauer Handelskammer und GastroAargau nachgefragt, was sie von den Vorschlägen des Bundes halten.
Bruno Lustenberger, Präsident von GastroAargau, zeigt sich wenig erfreut über die geplanten Massnahmen. Die Sitzpflicht bei der Konsumation sei vor allem für Bars schwierig umsetzbar und mache den Betrieb schier unmöglich, so Lustenberger. Dass die Massnahmenverschärfungen wiederum auf die Restaurants abzielen, versteht der Präsident von GastroAargau nicht. «Die Vergangenheit hat gezeigt, dass im Gastrobereich wenig Ansteckungen passieren», so Lustenberger. Besonders heikel sei, dass die Massnahmenverschärfungen mitten im Weihnachtsgeschäft verhängt werden sollen. «Wir befinden uns in der wichtigsten Zeit für die Gastrobranche. Die grossen Firmen haben die Weihnachtsessen bereits abgesagt. Jetzt ziehen auch noch die kleinen Unternehmen nach. Das ist eine Katastrophe», so Lustenberger.
Beim Aargauer Fussballverband ist die Stimmung weniger getrübt. Laut Luigi Ponte, Präsident des Verbandes, habe man ein riesiges Glück, dass die Cupspiele schon vorbei sind. «Im Juniorenbereich finden aber in nächster Zeit einige Hallenturniere statt. Diese müssen wir vernünftigerweise absagen», so Ponte. Mitte März startet die Meisterschaft im Amateurbereich. Ponte hofft, dass die Turniere bis dann wieder ohne Auflagen stattfinden können.
Bei den Massnahmen am Arbeitsplatz setzt die Aargauische Industrie- und Handelskammer (AHIK) auf Eigenverantwortung der Unternehmen. Deshalb sehe sie die Variante 1, sprich «nur» die Maskenpflicht, als der zielführendste Weg, so Beat Bechtold, Direktor der AHIK. «Bei der Variante 2 sehen wir das Problem, dass man dann die Geimpften und die Nicht-Geimpften ungleich behandelt.» Und das sei nicht förderlich, so Bechtold. «Ausserdem nimmt man den Nicht-Geimpften damit die Motivation, sich impfen zu lassen.»
Und wie Privatpersonen auf die Zertifikatspflicht – beispielsweise am Weihnachtsessen – reagieren, siehst du oben im Video.
(pro/zoe)